Kelly Lindsey (41) wählt die Worte mit Bedacht, ihre Stimme im Telefongespräch ist brüchig, und man spürt förmlich, wie nahe ihr die Situation in Afghanistan geht. Vier Jahre lang hat sie die Frauen-Fussballmannschaft angeleitet. Das Thema Fussball ist bei ihr im Moment jedoch so weit weg wie Afghanistan von den Rechten für Frauen.
Haben Sie noch Kontakt zum afghanischen Nationalteam vor Ort?
Kelly Lindsey: Ja natürlich, ich stehe mit möglichst vielen in Kontakt. Das ist aber nicht so einfach, wie Sie sich denken können. Oft ist das Internet schlecht, oder sie müssen ihre Nummern wechseln. Dann hörst du eine Zeit lang nichts, und deine Gedanken spielen verrückt. Sie haben über hundert verschiedene Sicherheitsmassnahmen.
Wie fühlen sich die Spielerinnen?
Sie haben unglaubliche Angst, verspüren tiefe Traurigkeit und weinen bittere Tränen. Sie sind komplett hilflos. Es ist nicht angenehm, wenn du mit einer Zielscheibe auf dem Rücken rumläufst.
Ist der Frauenfussball in Afghanistan am Ende?
Im Moment ist es nicht so wichtig, ob in Afghanistan jemals wieder Sport für Frauen erlaubt ist. Für alle Menschen in diesem Gebiet geht es zurzeit nur um eines: Leben oder Tod.
Die fussballverrückte Amerikanerin ist im Bundesstaat Nebraska aufgewachsen. Lindsey absolvierte vier Länderspiele. Bereits mit 23 Jahren musste sie ihre Karriere aufgrund von einer anhaltender Knieverletzung beenden. Als Trainerin bekleidet sie das Amt der U-21 Frauen-Nationalmannschaft der USA. 2016 übernimmt sie die Rolle als Cheftrainerin der afghanischen Frauen-Nationalmannschaft. Nach vier Jahren wechselt sie als Direktorin zum Marokkanischen Fussballverband. Diesen Job hat sie bis heute inne.
Die fussballverrückte Amerikanerin ist im Bundesstaat Nebraska aufgewachsen. Lindsey absolvierte vier Länderspiele. Bereits mit 23 Jahren musste sie ihre Karriere aufgrund von einer anhaltender Knieverletzung beenden. Als Trainerin bekleidet sie das Amt der U-21 Frauen-Nationalmannschaft der USA. 2016 übernimmt sie die Rolle als Cheftrainerin der afghanischen Frauen-Nationalmannschaft. Nach vier Jahren wechselt sie als Direktorin zum Marokkanischen Fussballverband. Diesen Job hat sie bis heute inne.
Wie können wir von ausserhalb den Menschen helfen?
Ich denke, wir sollten unsere Regierungen ermutigen, Flüge dorthin zu schicken und möglichst viele Menschen zu retten. Ein grosser Teil der Bevölkerung muss sich verstecken und kann deshalb nicht nach Hilfe rufen.
Was geschieht mit Ihnen, wenn Sie die Bilder aus Afghanistan betrachten?
Mir fällt vor allem etwas auf.
Und das wäre ...
Ich sehe fast nur Männer. Das sollte uns allen klarmachen, was dort geschieht. Schrecklich.