Virtuelle Pressekonferenz vor dem Abflug unserer Nati zum WM-Qualifikationsspiel in Bulgarien. Vor dem Mikrofon sitzt am Dienstagnachmittag Rechts-Verteidiger Kevin Mbabu. Der immer bestens gelaunte Genfer trägt am linken Unterarm einen blauen Verband.
Weshalb, wird der Mann mit den braunen Rasta-Zöpfen gefragt.
Mbabus coole Antwort: «Ich habe mir den Arm gebrochen. Im Spiel gegen Augsburg. Das war vor sechs Wochen.» Genauer am 6. Februar. Trotz Armbruch spielt der Schweizer beim 2:0-Sieg gegen den bayerischen Liftklub bis zum Schlusspfiff weiter. Auch danach gibt es keine Pause. Und die Öffentlichkeit bekommt von Mbabus Verletzung bis jetzt nichts mit!
Erst Corona, dann Knie-Verletzung
Die nächsten sechs Bundesliga-Spiele – zuletzt am Samstag beim 2:1-Sieg gegen Werder Bremen – macht der Wolfsburger meist über die ganze Distanz.
Meistens an seiner Seite (zwar auf der anderen Spielfeldhälfte) ist Nati-Kollege Admir Mehmedi (30). Mbabu über den linken Flügel: «Admir ist wie ein Vater für mich. Er ist mir immer wieder mit Ratschlägen zur Seite gestanden. Vor allem am Anfang, als ich noch nicht spielte.»
Im Juli 2020 erkrankt Mbabu in den Ferien in Genf als erster Nati-Spieler an Corona. Kaum genesen, verletzt er sich im September im Nations-League-Spiel in der Ukraine. Teilabriss am Innenband des rechten Knies. Er geht zur Reha nach Belgien. Mbabu: «Dort trainierte ich fünf Wochen lang bis zu fünf Stunden täglich. So kam ich drei, vier Wochen früher als geplant wieder zurück. Doch zu diesem Zeitpunkt spielte die Mannschaft gut, es war schwierig, wieder reinzukommen.»
Am 11. Dezember klappt es. Beim 2:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt gibt er sein Comeback über 90 Minuten. Und seither ist Mbabu rechts hinten beim VW-Klub (meist) gesetzt. Auch mit gebrochenem Arm. Von wegen arm dran...