Er steigt gegen den Amateurliga-Präsidenten ins Rennen
Peter Knäbel will SFV-Boss werden

Peter Knäbel steigt als Vertreter der SFL in den Kampf um die Nachfolge von Dominique Blanc in das Rennen um das SFV-Präsidium ein. Knäbel fordert Sandro Stroppa, den Präsidenten der Amateurliga, heraus.
Publiziert: 07.10.2024 um 11:04 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2024 um 16:06 Uhr
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Peter Knäbel will neuer SFV-Präsident werden.
Foto: Imago
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Nun ist die Katze aus dem Sack: Mit Peter Knäbel (58) steigt ein beim Schweizerischen Fussballverband bestens bekanntes Gesicht in das Rennen um die Nachfolge von Dominique Blanc (75) als Präsident des SFV. Der in der Stadt Solothurn wohnhafte deutsch-schweizerische Doppelbürger und Familienvater sieht sich bei der Wahl an der Delegiertenversammlung im Frühjahr 2025 aber keinesfalls nur als Kandidat der SFL, kennt er doch den Verband aus dem Effeff. Von 2009 bis 2014 war Knäbel Technischer Direktor des SFV.

Mit seiner Kandidatur fordert er Sandro Stroppa (54) heraus, der bereits im Mai von den 13 Regionalverbänden als Kandidat für die Nachfolge von Blanc als Vertreter der Amateurliga nominiert worden ist. Der Zürcher hat eine klassische Funktionärskarriere hinter sich, die er als Präsident des FC Effretikon startete. 2015 wurde Stroppa Präsident des Zürcher Fussballverbands, 2019 trat er die Nachfolge von Blanc als Präsident der 1. Liga an. Stroppa ist kraft seines Amtes auch Mitglied des Zentralvorstands des SFV.

Grosser Erfahrungsschatz

Gegenüber Stroppa bringt Knäbel einen deutlich grösseren Erfahrungsschatz mit. Als Profi spielte er unter anderem für den VfL Bochum, für St. Pauli und Nürnberg. Nach einem kurzen Intermezzo in St. Gallen kam Knäbel 1998 als Spielertrainer des FC Winterthur in die Schweiz, wo er auch seine Funktionärskarriere startete.

Knäbel arbeitete als Technischer Direktor und Nachwuchschef beim FC Basel, ehe er beim Verband anheuerte. Unter seine Zeit als Technischer Direktor beim SFV fällt der WM-Titel der U17 2009 in Nigeria, der Finaleinzug der U21 an der EM 2011 mit der Qualifikation für die Olympischen Spiele in London, die beiden WM-Teilnahmen der A-Nati 2010 und 2014 sowie die erstmalige WM-Qualifikation der Frauen-Nati für das Turnier 2015 in Kanada.

Nach seiner Zeit beim SFV ging Knäbel als Sportdirektor zum HSV, wo sich die Wege nach gut eineinhalb Jahre wieder trennten. Von 2018 bis 2021 war er als Technischer Direktor Entwicklung bei Schalke engagiert. Knäbels Expertise war auch immer wieder beim SRF gefragt, für das er derzeit wieder vermehrt im Einsatz steht.

Die Swiss Football League hatte sich nach der Absage von Bernhard Heusler (60) im Januar Zeit gelassen, einen Kandidaten zu nominieren. «Eine visionäre Persönlichkeit mit strategischen Führungsqualitäten, idealerweise mit unternehmerischer Erfahrung und einem ausgezeichneten Netzwerk zu Politik, Behörden, nationalen und internationalen Verbänden sowie zur Wirtschaft» wurde gesucht. Mit Knäbel, der aufgrund seines beruflichen Werdegangs und seiner Erfahrung dem Anforderungsprofil entspricht, ergab sich in den vergangenen Monaten eine neue Option für die SFL.

Vorteil Stroppa, aber ...

Seine Vision als möglicher SFV-Präsident will Knäbel erst zu einem späteren Zeitpunkt öffentlich präsentieren. Zuerst will er den verschiedenen Gremien innerhalb des Verbands mitteilen, was seine Beweggründe und die Inhalte seines Programms sind. Einer der Gründe für seine Kandidatur aber ist: «Die Delegierten sollen eine Wahl treffen können.»

Ins Rennen um das Präsidium steigt Knäbel als Aussenseiter, was aber vor allem am Wahlsystem liegt. An der Delegiertenversammlung hat die Amateurliga 47 der 101 Stimmen und damit deutlich mehr als die beiden anderen Kammern, die SFL (28) und die Erste Liga (26).

Allerdings gilt ein ungeschriebenes Gesetz, dass das Präsidium immer wieder von verschiedenen Kammern besetzt wird. Nach Peter Gilliéron (2011 bis 2019) und Dominique Blanc (2019 bis 2025), die beide Vertreter der Amateurliga waren, wäre nun turnusgemäss wieder ein Vertreter der SFL an der Reihe. Die Profiliga stellte letztmals mit Ralph Zloczower (2001 bis 2009) den Präsidenten.

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