Dejan Sorgic, Shkelqim Demhasaj, Koro Koné, Simone Rapp und allen voran Ex-Natistar Eren Derdiyok: Sie alle sind Schweizer Fussballfans ein Begriff. Sie alle haben schon in der Super League oder grösseren Ligen für Aufsehen gesorgt. Sie alle sind Stürmer. Und sie alle spielen mittlerweile in der Challenge League.
Und noch eine Gemeinsamkeit gibts: Keiner von ihnen führt die Torschützenliste der zweithöchsten Schweizer Profiliga an. In dieser rangiert ein anderer Name ganz oben: Davide Giampà vom FC Baden. Schon fünf Mal hat der 30-Jährige geknipst, gleich oft wie Wils Sofian Bahloul (Stand vor dem 13. Spieltag).
Das ist in mehrfacher Hinsicht erwähnenswert: Im Vergleich zu den vermeintlichen Stars der Challenge League ist Giampà nur Insidern ein Begriff. Weil er für den Aufsteiger FC Baden spielt. Und das auch nur hobbymässig. Während sich bei Derdiyok, Sorgic und Co. alles um den Fussball dreht, rückt dieser für Giampa erst abends in den Fokus. Der 30-Jährige ist mit einem 100-Prozent-Pensum in der Immobilienbranche tätig.
Hinzu kommt: Seinen bislang einzigen Profivertrag (2014 beim FC Wohlen) unterschrieb Giampà als Verteidiger! Erst seit 2019 ist er Offensivspieler. Wieder Offensivspieler – denn: «Die Instinkte eines Stürmers hatte ich schon immer, im Nachwuchs spielte ich lange Zeit auf offensiven Positionen. In der U16 wurde ich zum Verteidiger umfunktioniert», erzählt Giampà in der «AZ».
Und was, wenn er damals als Stürmer durchgezogen hätte? «Natürlich hab ich mich das auch schon gefragt. Aber ich hadere nicht mit der Vergangenheit. Solche Entwicklungen haben auch mit Glück zu tun. Wichtig ist, dass es jetzt für mich passt.»
Viele Amateure bei Baden
Ein gelernter Verteidiger und Amateur, der in der Challenge League die Stars übertölpelt! Kein Ruhmesblatt für Derdiyok, Sorgic und Co.
Übrigens: Bei Baden gibts nur gerade sieben Profis, alle anderen Spieler sind wie Giampà mehr oder weniger voll berufstätig. Und trotzdem punktet der Aufsteiger in der Challenge League regelmässig. Auch am Sonntag in Vaduz?