Italien holt den Titel! Es ist ein sowas von verdienter Europameister-Titel. Was die Italiener an Emotionen und Teamgeist in dieses Turnier steckten, sucht seinesgleichen. Wie die Italiener die Hymne sangen, wie Giorgio Chiellini mit den Spaniern vor dem Penaltyschiessen im Halbfinal lachte und scherzte, es lässt dich auch als Schweizer niemals kalt.
Diese italienische Mannschaft, sie hat uns alle berührt. Wie Trainer Roberto Mancini nach der verpassten WM 2018 diesen Kader menschlich perfekt zusammenstellte, ist beeindruckend. Das Team war der Star, Allüren gabs keine. Darum sind die Azzurri ein verdienter Europameister.
Was bleibt sonst vom Turnier? Dass es ein völliger Schwachsinn war, das Turnier in elf verschiedenen Ländern auszutragen. Das wäre schon ohne Corona-Pandemie eine Schnapsidee gewesen – und so wurde mit den Reisezwängen alles noch viel mühsamer.
Auf die Schweizer Nati dürfen wir stolz sein
Gerecht war es auch nicht, dass Länder wie England Heimspiele in den entscheidenden Partien hatten – und wir Schweizer rund 17'000 Kilometer fliegen mussten. Aber eben, bei der Vergabe ging es halt um Stimmen für den damaligen Uefa-Präsidenten Michel Platini.
Und die Schweizer Nati? Auf die dürfen wir stolz sein. Zwar hat man auch nach Turnierende das Gefühl, dass man im Viertelfinal hätte weiterkommen können. Eine leichte Enttäuschung wird immer mit im Gefühl sein.
Aber die Nati hat den geilsten EM-Tag aller Zeiten mitgeprägt. Erst gewannen die Spanier 5:3 nach Verlängerung gegen Kroatien. Danach holte die Nati ein 1:3 gegen Frankreich auf und schoss den Weltmeister im Penaltyschiessen aus dem Turnier.
Ja, es war eine gute Zeit. Mit einem würdigen Europameister. Mit einer tollen Schweiz.