Es ist eine magische Nacht für die Schweizer Nati. Und Berlin ein Hotspot für Nachtschwärmer. Doch die Nati-Spieler feiern ihren Sieg im kleinen Kreis im Teamhotel, sind doch viele Freunde und Familienangehörige in die deutsche Hauptstadt gereist.
In der Kabine gönnt sich der eine oder andere zur obligaten Pizza ein Bier, Remo Freuler (32) kündigt an, dass er mit einem Glas Wein auf sein Tor und den Sieg anstossen werde. Und im Hotel gibts dann als Belohnung Döner mit Lammfleisch, was ja ganz gut zu Berlin passt. Das kommt bei den Spielern so gut an, das einige sich mehrfach Nachschub holen.
Freude ja, Party nein
Die Freude ist gross, doch die ganz grosse Partynacht – Fehlanzeige. Auch wenn die Nati ihr nächstes Spiel erst am Samstag bestreitet. «Wir haben aus der Vergangenheit gelernt, als es immer wieder Nebengeräusche gab», sagt Murat Yakin (49). Er überlasse es den Spielern, was sie machen würden. «Aber sie wissen, worum es geht. Sie sind Profis durch und durch.»
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Sich freuen und den Moment geniessen – aber im gesitteten Rahmen, so lautet das Nati-Motto. «Feiern können die Spieler nach der EM im Privaten», sagt Yakin. Denn in diesen Tagen gilt der Fokus dem Sport. «Wir wollen weiter Fussball spielen, denken, atmen», so der Nati-Coach mit einem Hauch von Pathos. «Wir sind eine eingeschworene Einheit, die ein Ziel hat: Freude am Fussball zu haben und so gut wie möglich Fussball zu spielen.»
Ein freier Tag als Belohnung
Das gelang der Nati bislang ausgezeichnet. Noch immer ist sie in diesem Jahr ungeschlagen, hat in acht Spielen erst vier Gegentore kassiert. Bereits am Sonntag geht es wieder zurück nach Stuttgart, für die Stammspieler steht Regeneration im Hotel, für die Ersatzleute ein Training im Waldau-Stadion im Programm.
Eine Belohnung für das bisher Erreichte gibt es aber trotzdem. Am Montag geniessen alle einen freien Tag. Eine grosse Party wird es aber auch dann nicht geben. Denn noch ist die Reise dieser Nati in Deutschland nicht zu Ende.