Nächste Station Düsseldorf! Die Schweizer Nati stürzt mit dem 2:0-Erfolg den amtierenden Europameister Italien ins Elend. Freuler (37.) und Vargas (46.) treffen für unsere Nati und sorgen für den zweiten Viertelfinal-Einzug in Folge an einer EM. Und obwohl der Treffer von Vargas ein Kunstwerk ist, sorgt hauptsächlich Freulers Tor in der ersten Halbzeit für Aufsehen.
Oder besser gesagt: Der Spielaufbau, der am Schluss über den Querpass von Vargas und den Abschluss von Freuler zum Tor führt. Mit 31 Pässen legen sich die Schweizer die Azzurri zurecht. «Das zeigt, dass wir als Team eine sehr gute Leistung erbracht haben», so Freuler. 31 Pässe vor einem Treffer. Das ist seit Aufzeichnungsbeginn des Statistikanbieters Opta im Jahr 1980 Rekord in einem EM-Spiel – ein Tor für die Geschichtsbücher!
Es ist ein Treffer mit System und keinesfalls eine zufällige Ballstafette. Bereits beim ersten Schweizer Treffer an dieser Euro in Deutschland kratzt die Yakin-Truppe am Rekord: Vor dem 1:0 von Duah gegen Ungarn waren es insgesamt 22 Pässe, die gespielt wurden. Das war zu diesem Zeitpunkt die drittlängste Passsequenz vor einem Tor an einer EM. Nun haben die Schweizer diesen Rekord im Sack, sind quasi die Passkönige Europas.
Sieben Treffer – sieben Torschützen
Es ist die neue Taktik unter Nati-Coach Murat Yakin. Die Schweizer zermürben mit ihrem Passspiel ihre Gegner und lauern auf den richtigen Moment, bevor ein entscheidender Pass für Gefahr sorgt. Dabei überzeugt die Nati mit kollektiver Torgefahr: An dieser Endrunde reihen sich sieben Schweizer in die Torschützenliste ein, bei insgesamt sieben Treffern.
Der erste Sieg in einem Ernstkampf gegen Italien seit 31 – welch Zufall – Jahren lässt die Nati-Fans träumen. Wer am kommenden Samstag um 18 Uhr in Düsseldorf ein Rezept gegen die Schweiz finden muss, entscheidet sich im Spiel England gegen die Slowakei. So oder so: Diese Schweizer Mannschaft unter Murat Yakin muss sich vor niemandem verstecken.