Riesige Euphorie nach Türkei-Gala
Jetzt träumt Österreich sogar vom EM-Titel

Gleich mit 6:1 ballert Österreich am Dienstagabend die Türkei aus dem Stadion. 79 Tage vor Beginn der Europameisterschaft ist die Euphorie in unserem Nachbarland riesig.
Publiziert: 27.03.2024 um 14:46 Uhr
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Für die Österreicher kann die EM-Endrunde nach dem 6:1-Sieg über die Türkei gar nicht schnell genug beginnen.
Foto: Getty Images
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Lino DieterleRedaktor Online Sport

Die Schweiz müht sich in Irland zum 1:0-Testspielsieg. Es ist nach einem schweren Herbst ein wichtiger Sieg für die Nati – ein Auftritt, der die Fans im Sommer von Grossem träumen lässt, war es trotzdem nicht. Diesen haben die Österreicher bei einem 6:1-Sieg über die Türkei gezeigt.

Vor 38'500 Zuschauern setzt Österreich in der 2. Halbzeit zu einer Gala-Vorstellung an. Michael Gregoritsch avanciert als Hattrick-Schütze zum Mann des Abends. Dass dieser Kantersieg gelingt, obwohl mit David Alaba, Marko Arnautovic und Marcel Sabitzer drei absolute Teamstützen gefehlt haben, zeigt Österreichs formidable Entwicklung unter Ralf Rangnick. Seit der Deutsche im Sommer 2022 als Cheftrainer übernommen hat, begeistert seine Mannschaft mit mutigem Pressingfussball. Von den vergangenen 14 Spielen ging nur eins verloren, bei zuletzt fünf Siegen in Folge und einem Torverhältnis von 13:1.

Da kann man schon mal euphorisch werden – wie beispielsweise Christian Kern, von 2016 bis 2017 für kurze Zeit österreichischer Bundeskanzler. Der meint in einem Tweet, dass er vor zwei Wochen einem Freund Deutschland als Europameister prophezeit habe, «jetzt bin ich mir aber nicht mehr sicher, ob sie uns im Finale schlagen können».

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Auch im österreichischen Blätterwald ist spürbar, dass dieser Auftritt Begeisterung auslöst. «Diese Auftritte sind geeignet, um eine Euphorie im Land zu entwickeln», schreibt die «Kleine Zeitung» in einem Kommentar, der sinnbildlich für die Loblieder steht, die aktuell auf die ÖFB-Auswahl gesungen werden.

Rangnick: «Wenn wir so spielen, wirds schwer gegen uns»

Spieler und Trainer selbst treten aber noch auf die Euphoriebremse. «Das Resultat ist überragend, aber zu gut», sagt beispielsweise Mittelfeld-Motor Xaver Schlager via OE24 und verweist auf die erste Halbzeit, in der Österreich erst in der 42. Minute das 2:1 gelungen ist. Er warnt davor, dass man das Spiel richtig einordnen müsse.

Das sieht auch Trainer Ralf Rangnick so. Er betont an der Pressekonferenz nach Spielschluss aber auch, wie gut der Auftritt gegen einen spielstarken Gegner wie die Türkei gewesen ist. «Solange wir gegen den Ball so spielen, ist es sehr schwer gegen uns, selbst wenn einige Leistungsträger ausfallen.» Kunst sei es nun, an der Endrunde im Sommer dieses Niveau zu erreichen.

Denn wenn das nicht gelingt, droht nach der grossen Euphorie die herbe Enttäuschung. Oder wie es Schlager formuliert: «Wir glauben immer, wir sind die Grössten, und dann fallen wir ganz tief. Sachlich zu bleiben, ist in Österreich schwer, aber das versuche ich reinzubringen.»

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