Es ist rund eine Woche her, dass Jogi Löw (61) die Türen ins DFB-Kader für die drei verstossenen Weltmeister Mats Hummels (32), Jérôme Boateng (32) und Thomas Müller wieder einen Spalt öffnete. Die nach der verpatzten WM 2018 angestrebte Verjüngungskur der deutschen Nationalelf scheint dem Bundestrainer nicht mehr geheuer. Dass Löw mit der Rückholaktion des Trios Ernst machen könnte, bekräftigte er am Samstag erneut: «Wenn man so ein Jahr hat wie wir, in dem die Entwicklung stehen geblieben ist durch eine zehnmonatige Pause, dann kann man sich das natürlich überlegen.»
Nur Müller reagiert
Bislang hat nur Müller auf Löws vorsichtig angedeuteten Sinneswandel reagiert. «Ich habe grosse Lust, um den Titel zu kämpfen, wenn ich darf», sagte er im «aktuellen Sportstudio». Weiter mochte sich der Weltmeister von 2014 nicht aus dem Fenster lehnen: «Jetzt haben wir es von beiden Seiten angesprochen, dass alles möglich ist, dementsprechend können wir einen Haken dahinter machen.»
Löw lobt Müller
Für den Bundestrainer ist glasklar: «Thomas Müller spielt eine unheimlich starke Saison. Durch seine Kommunikation, seine Laufbereitschaft und seinen nimmermüden Einsatz während 90 Minuten kann man sehen und hören, was für ein wichtiger Spieler er ist.»
Kann Müller seine glänzende Form aufrechterhalten, läuft er im Sommer wieder für die deutsche Nationalmannschaft auf. Die Chance, sein Palmarès mit dem noch fehlenden EM-Titel zu komplettieren, lässt sich der ehrgeizige Bayern-Leitwolf nicht entgehen.