Wir haben keinen Sturm!
Was tun? Die Antwort hat Silvan Widmer gegeben. Wir können nur darauf hoffen, dass Verteidiger und Mittelfeldspieler treffen. Da gibts zwei Ansätze: Erstens brauchen wir viele stehende Bälle. Die müssen wir auch provozieren. Damit, zweitens, möglichst viele Mittelfeldspieler und Verteidiger in die Box gelangen, damit sie herrenlose Bälle aufstöbern können.
Und wenn ich sage, möglichst viele, dann vorzugsweise solche, die wissen, wo das Tor steht. Leider haben wir in diesem Kader fast keine davon …
Wie auch? Wenn Murat Yakin einen Cedric Itten zu Hause lässt, der in zwölf Länderspielen fünfmal getroffen hat.
Nur beginnt das Problem nicht erst bei Yakin, sondern bei YB, weil der Meister einen Ganvoula spielen lässt, anstatt auf einen Schweizer Nationalspieler zu setzen. So streut man Zweifel beim Coach, die in der Nichtnominierung kulminieren. Oder dann Joël Monteiro. Immerhin zwölf Tore. Wo ist der? Ausgemustert. Oder Uran Bislimi, sieben Tore und sieben Assists diese Saison. Aufgeboten und noch vor dem Einrücken wieder ausgemustert. Ist da ein Konzept erkennbar? Nein.
Die Liga setzt auf ausländische Stürmer
Das Problem beginnt in unserer Meisterschaft. Zwölf Klubs spielen in der Super League. Bei zehn von ihnen ist der Stossstürmer ein Ausländer. Es dürfen zu viele Ausländer spielen. Punkt.
Dass dem so ist, liegt auch an den Nachwuchsabteilungen der Vereine. Anstatt konsequent Schweizer Stürmer zu fördern und auch ebenso konsequent auf zwei Stürmer zu setzen, spielt oft nur eine Sturmspitze. Das ist unsinnig.
Aber dieses Problem können wir in der Woche des EM-Starts auch nicht lösen. Also zurück zur Aktualität. Was kann der Masterplan sein für das Spiel gegen Ungarn? Aufstellungsmässig hat der Coach nicht viel Handlungsspielraum. Wie auch, wenn mit Zeki Amdouni nur ein echter Stürmer im Kader steht?
Alle in den Sechzehner!
Beginnen wir hinten. Sommer ist gesetzt. Elvedi, Akanji und Rodriguez auch. Ebenso Widmer, Freuler, Xhaka und Ndoye. Und vorne? Amdouni, wie angetönt, auch. Ich würde auf den Flügeln auf Vargas und Shaqiri setzen. Auch wenn die Intensität nochmals höher sein wird – man kennt Shaqs Zauberfüsschen und seine Stärken bei stehenden Bällen.
Aber eben: Alle, die wissen, wo das Tor steht – ab in den Sechzehner! Das ist die Devise. Eine andere, rationalere gibt es nicht.