Gefühlt die ganze Welt litt gestern mit unseren EM-Helden mit. Die Schweizer Nati scheitert zwar im Viertelfinal an Spanien – ist aber für viele der Sieger der Herzen.
Allen voran Yann Sommer, der einmal mehr mit seinen Weltklasse-Paraden für Staunen gesorgt hat. Die spanische «Marca» würdigt die Leistung unseres Goalies: «Die Schweiz hatte dem Leiden ein Denkmal gesetzt. Sommer hielt jeden Schuss. Und dann, im Elfmeterschiessen, diesem Drama, das Helden macht und Heldenstatus zerstört, war da Unai Simon.» Der Schlussmann der Spanier bekam laut dem britischen «Guardian» «den Lohn, den auch Sommer verdient gehabt hätte.»
Auch Roger Federer hat die Partie mitverfolgt und meldet sich aus Wimbledon. «Kopf hoch Jungs» und «Traum gsi mit euch» schreibt unser Tennis-Star auf Twitter.
«Aus Fightgenossen werden Leidgenossen»
Und auch die deutsche «Bild» ist voll des Lobes für unsere Nati – nennt unsere Helden «Fightgenossen». Nun werden aus den «Fightgenossen» aber leider «Leidgenossen». Unser nördliche Nachbar schreibt: «Diese Schweizer können nur Drama! Ihr Sommer-Märchen endet tragisch. Zu zehnt kämpfen sich die Fightgenossen trotz Eigentörli und Roter Karte in die Verlängerung. In Unterzahl retten sie sich dank eines überragenden Yann Sommer (32) ins Elfmeterscheissen. Dort werden aus Fightgenossen Leidgenossen.»
Die Franzosen dürften nach dem Achtelfinal-Aus gegen die Schweiz noch immer unter Schock stehen. Nun erleidet die Nati im Penaltyschiesssen gegen Spanien dasselbe Schicksal. «Ein sehr grausames Ende für die Schweizer», schreibt die französische Sport-Bibel «L’Équipe».
Italiener kritisieren spanische Spielweise
Im Halbfinal treffen die Spanier nun auf Italien. Die italienische Tageszeitung «La Repubblica» kritisiert die Spielweise ihres nächsten Gegners: «Dieses anmassende, narzisstische, faule, ineffektive Spanien ist nicht schön. Zynisch, eisig, dominant, dribbelnde Akrobaten mit ausgezeichneter Technik, aber sehr wenig Herz. Die Schweiz geht beim Elfmeterschiessen leer aus, gewinnt aber das Spiel der Herzen.»
Die Schweizer überraschen unseren südlichen Nachbarn! Die Zeitung abschliessend: «Wir hätten wirklich nicht erwartet, dass wir bei unseren Nachbarn, im kalten Land jenseits der Alpen, mehr ‹Latinovibes› finden als bei unseren iberischen Cousins.» (mou)