Aus der Traum vom EM-Halbfinal! Nach einem heroischen Kampf gegen Spanien scheitern die Schweizer im Penaltyschiessen. Trotzdem dürfen sie stolz auf das sein, was sie im Turnier gezeigt haben.
Xherdan Shaqiri sagt gegenüber SRF: «Wir waren knapp davor. Aber ich muss sagen, es ist unglaublich, was die Jungs geleistet haben. Es ist unbeschreiblich. Ich bin richtig stolz auf die ganze Mannschaft.» Der Zauberwürfel wirkt gefasst, trotzdem sieht man ihm die Enttäuschung an. Natürlich ist auch ihm klar, dass die Rote Karte nicht hilfreich war. «Trotzdem haben wir es geschafft, kein Tor zu kassieren und ins Penaltyschiessen zu kommen. Und das ist etwas Unglaubliches.»
Das Penaltyschiessen musste Shaqiri allerdings von der Bank aus mitverfolgen. In der 82. Minute wird er ausgewechselt. Liegt das an einer Verletzung? «Ich habe ein bisschen meinen Oberschenkel gespürt», gibt Shaqiri zu. Aber letztlich habe der Trainer so entschieden und deshalb sei er rausgegangen. Am Ende richtet er auch noch ein Dankeschön an die Fans: «Nach dem Frankreich-Spiel hat es etwas ausgelöst in der Schweiz. Und wir haben das alle mitbekommen. Ein Dankeschön an alle in die Schweiz, die uns von weitem angeführt haben. Wir haben versucht, noch weiter zu kommen. Leider haben wir es nicht geschafft.» Nichtsdestotrotz hätten sie etwas Historisches geschafft. «Ich glaube, die Mannschaft wird man nie mehr vergessen», ist er sich sicher.
Sommer kämpft mit Emotionen
Sichtlich emotionaler erscheint Yann Sommer beim Interview. Er hat im Tor eine starke Leistung gezeigt, auch im Penaltyschiessen mehr als überzeugt. Gereicht hat das dennoch nicht. «Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, mit dem ganzen Staff, wie wir es durchs Turnier gemacht haben», sagt er ins SRF-Mikrofon und kämpft mit den Tränen. Sie hätten sich vor dem Spiel gesagt, dass es kompliziert wird und sie viel leiden müssten. Die Rote Karte habe dieses Unterfangen natürlich noch schwieriger gemacht. «Aber ich finde, wir haben es gut gemacht», so Sommer. «Es ist schade, konnten wir es im Penaltyschiessen nicht über die Runden bringen.»
Die Frage, was denn nun genau die ganzen Emotionen auslöse, bringt das Fass bei Sommer zum Überlaufen. «Ich glaube, alles. Man lebt in so einem Turnier mit extrem vielen Emotionen. Ich bin sehr stolz», kann er nicht mehr weitersprechen. Die Emotionen übermannen ihn endgültig, mit Tränen in den Augen beendet er das Interview.