Goalielegende Jean-Marie Pfaff zum Italien-Kracher
«Belgien kann sich nur selber schlagen»

Belgien zittert vor dem Gigantenduell gegen Italien um die Superstars Kevin De Bruyne und Eden Hazard. Für Belgiens Goalielegende Jean-Marie Pfaff kein Problem.
Publiziert: 02.07.2021 um 17:54 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2021 um 18:49 Uhr
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Jean-Marie Pfaff drückt den Belgiern gegen Italien die Daumen.
Foto: Getty Images
Alain Kunz

Das Selbstvertrauen ist riesig im fussballverrückten Land von Tim und Struppi. Man ist die Nummer eins, schon seit geraumer Zeit. Nur hat sich das noch in keinem Titel konkretisiert. 2021 ist das Jahr, das zu ändern.

Wenn da nicht zwei Dinge wären: Zum einen die Italiener, die wie die Belgier in der Quali alle zehn und an der Euro alle vier Spiele gewonnen haben. Und die beiden Superstars Kevin De Bruyne und Eden Hazard, die im Zitter-Achtelfinal gegen Portugal verletzt vorzeitig runtermussten.

Mertens würde De Bruyne ersetzen

Doch selbst ein Ausfall der beiden Stars von Manchester City und Real Madrid würde Jean-Marie Pfaff (67) nicht beunruhigen, die belgische Goalielegende, die EM-Finalist und WM-Vierter war. «Ein Ausfall der beiden wäre nicht optimal. Aber wir haben sensationelle Ersatzspieler, die eigentlich gar keine Reservisten sind», sagt der Mann, der bis vor vier Jahren einen Zweitwohnsitz im Wallis hatte. Und weiter: «Würde De Bruyne ausfallen, käme wohl Dries Mertens, der die Italiener nach acht Saisons Napoli in- und auswendig kennt und in der Serie A ein Superstar ist.»

Allerdings: Die allerletzten Anzeichen deuten darauf hin, dass De Bruyne «den Wettkampf gegen die Zeit», wie es Belgiens Coach Roberto Martinez nannte, gewinnen könnte. Hazard eher nicht. Fakt ist: Beide haben das Abschlusstraining nicht bestreiten können.

Italiens Mancini gibt sich cool

Für Pfaff ist trotz der immensen italienischen Euphorie keine Frage, wer der Favorit. «Ich formuliere es mal so: Der Sieger dieses Spiels, kommt sicher in den Final. Ich habe den Schweizer Auftritt gegen Frankreich zwar super gefunden und drücke euch am Freitag die Daumen, aber gegen uns ist das eine andere Sache. Auch für Spanien», so der ehemalige Bayern-Liebling zu Blick.

Und, Italien? «Also: Ich sage es so: Wir müssen schon einen schlechten Tag einziehen, dass Italien gegen uns gewinnen kann.» So ist denn Belgien die Nummer eins des Turniers? «Frankreich draussen, Portugal draussen. Deutschland draussen. Der Weg in den Final ist ziemlich geebnet», so Pfaff.

Eines ist sicher: Italien lässt sich von solchen Sprüchen nicht beeindrucken. Trainer Roberto Mancini: «Die Belgier in Ehren. Sie stellen zusammen mit Frankreich das beste Team in Europa und sind die Eins der Welt, wofür es sicher Gründe gibt. Aber wir wollen unser Ding durchziehen und Spass haben.» Italien ist heiss! Auch ohne schlechten belgischen Tag.

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