In St. Petersburg wird gefeiert, als gäbe es kein Corona
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Delta-Hotspot vor Viertelfinal:In St. Petersburg wird gefeiert, als gäbe es kein Corona

So erlebt Blick-Reporter Sebastian Rieder den Viertelfinal-Spielort
St. Petersburg feiert, als gäbe es kein Corona!

Trotz stark steigenden Todesfällen reagiert St. Petersburg an dieser Fussball-EM erst nach dem Viertelfinal zwischen der Schweiz und Spanien mit neuen Corona-Massnahmen.
Publiziert: 02.07.2021 um 07:19 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2021 um 18:06 Uhr
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Der Stolz der Einwohner von St. Petersburg: Die Gazprom-Arena – eines der grössten Fussballstadien Europas.
Foto: DUKAS
Sebastian Rieder, St. Petersburg

Vorsicht vor Taschendieben! Die Warnung von Elena ist eindringlich – und trotzdem mit einem kleinen Scherz verpackt. «Nicht nur wir Reiseführer freuen uns auf die Touristen, sondern auch die Langfinger, sie lauern hier überall. Und sie freuen sich auf dicke Portemonnaies aus Europa.»

Elena heisst unser Tourguide, und sie lässt bei unserer Ankunft in St. Petersburg nach ihrer alarmierenden Antrittsrede nichts unversucht, um Werbung für das Venedig des Ostens zu machen.

Sie schwärmt von den zahlreichen Kanälen und Kirchen sowie den Palästen und Prunkbauten aus der Zeit des Zaren Peter dem Grossen, der vor über 300 Jahren die Stadt gründete. Aber auch von der Gazprom-Arena mit den 68'000 Sitzplätzen. Eines der grössten Fussballstadien Europas. Hier werden heute die Schweiz und Spanien um den Halbfinal kämpfen.

Gigantismus von Gazprom

Dass dieser Fussballtempel wegen korrupter Verknüpfungen geschätzte 800 Millionen Euro gekostet haben soll und erst mit grosser Verzögerung gerade noch rechtzeitig für die WM 2018 fertiggestellt wurde, klammert Elena aus. Ebenso die latente Gefahr vor dem Coronavirus.

Nebst den russischen Anhängern strömten in den vergangenen Wochen Tausende Fans aus dem Ausland ans Fussballfest und durchmischen sich. Gleich zu Beginn kamen die bierfreudigen Belgier, dann die Polen und Slowaken, die Finnen und Schweden. Das alles führte zu einem gefährlichen Corona-Cocktail.

Mit täglich über 1400 Neuinfektionen erreicht die Delta-Variante in St. Petersburg alte Rekordwerte. Seit dem Start der Fussball-EM sind mehr als 1300 Menschen am Virus gestorben. Auskunft geben die Angaben der Behörden, spärlich ist jedoch die Information unserer Reiseführerin. Sie sagt lediglich: «Das Leben in der City fühlt sich völlig normal an.» Die Bedrohung der Taschendiebe scheint gefährlicher als das Virus.

Maskenpflicht wird ignoriert

Das bestätigt sich vor allem am Abend, wenn die Nacht zum Tag wird. Die gut besuchten Restaurants in St. Petersburg sind bis Mitternacht geöffnet, noch viel später füllen sich die Bars und Diskotheken. Maskenpflicht gibt es zwar, wird aber in der breiten Bevölkerung ignoriert. Abgesehen davon gibt es überall Festivals, die die angespannte Lage in den Spitälern weiter verschärfen.

Bis zum heutigen Viertelfinal zwischen der Schweiz und Spanien soll der prekäre Zustand zwecks freundlicher Aussendarstellung auch so bleiben. Erst nach dem letzten Spiel, dem Viertelfinal zwischen der Schweiz und Spanien, beginnt der neuerliche Kampf gegen Corona. Für die Nati-Fans, die nach St. Petersburg reisen, birgt der Reiz ein grosses Risiko.

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Belgien
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Niederlande
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Spanien
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Dänemark
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Serbien
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Schweiz
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Tschechien
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Ukraine
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Georgien
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Griechenland
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Schweden
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Slowakei
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Aserbaidschan
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Kosovo
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Litauen
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Nordirland
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Bulgarien
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Nordmazedonien
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