Der Deutsche Fussballbund (DFB) und das deutsche Nationalteam geben sechs Monate vor der Heim-EM ein desolates Bild ab. Zuversichtlich sind beim Nachbarn daher wenige – auch nicht der frühere Bundestrainer Berti Vogts (77). Er sieht die deutsche Fussball-Nationalmannschaft für die Heim-EM im kommenden Sommer nicht im Favoritenkreis.
«Der gesamte Zustand des Nationalteams und des DFB macht mir Sorgen, ob es reicht für den Titel, müssen wir daher abwarten», sagt er der «Rheinischen Post»: «Favoriten bei der EM sind andere. Frankreich, Spanien, England und auch Italien sind weiter als wir.»
«Gegen die Schweiz um den Gruppensieg»
Allerdings habe das DFB-Team bei der Auslosung «eine absolut machbare Gruppe» bekommen, führt der Europameistercoach von 1996 aus: «Die Schotten sind immer eine Klasse schwächer, wenn sie nicht auf der Insel spielen. Gegen die Ungarn haben wir zuletzt zwar verloren, aber bei der EM sollte Deutschland stark genug sein. Im Spiel gegen die Schweiz sollte es um den Gruppensieg gehen.»
Das Team müsse bestenfalls gleich zum Auftakt ein Feuer entfachen. «Ein Turnier im eigenen Land ist immer eine Chance dazu. Es wäre sehr wichtig für unseren Fussball, etwas daraus zu machen», betont Vogts. Er könne sich nicht erinnern, «dass so schlecht über unsere Nationalmannschaft gesprochen wurde. Ich muss gestehen, dass das schmerzt». Bei der EM könne allerdings vieles von dem, «was in den vergangenen Jahren schiefgelaufen ist, wieder gutgemacht werden». (AFP/sbe)