«Die Schwächen der Franzosen bestrafen»
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Kampfansage von Granit Xhaka:«Die Schwächen der Franzosen bestrafen»

«Das mit der kleinen Schweiz ist in den Köpfen verankert»
Dank Bonvin schaffte die Nati die letzte Frankreich-Sensation

Christophe Bonvin war der Doppel-Torschütze, als die Schweiz 1992 letztmals gegen Frankreich gewann. Er hofft, dieses Uralt-Datum wird heute gelöscht. «Es wäre der grösste Sieg einer Nati aller Zeiten!»
Publiziert: 28.06.2021 um 11:49 Uhr
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1992: Beim letzten Schweizer Sieg gegen Frankreich erzielt Christophe Bonvin beide Tore zum 2:1.
Foto: Keystone
Alain Kunz

Die Euro hat den Walliser fest im Griff. Und umgekehrt. An 15 EM-Abenden organisiert Christophe Bonvin (56) in den Mazots des Clos du Château hoch über Sion Euro- Events unter dem Motto «Fussball und Wein». «Ich stelle unsere Top-Cuvée ‹1858› vor. Ein Fussball-Experte – am Montag zum Beispiel Marc Hottiger – begleitet das Spiel», so Bonvin, der Botschafter der Celliers de Sion ist, einer grossen Weinguts-Vereinigung, zu der unter anderen das Haus Charles Bonvin SA gehört. «Aber ich bin mit diesen Bonvins nicht verwandt», sagt der 45-fache Nationalspieler lachend.

Lange will er sich beim Spiel von 1992 nicht aufhalten, denn sein Wunsch ist es, endlich nicht mehr über dieses Spiel sprechen zu müssen. «Für uns Welsche ist ein Sieg gegen Frankreich eben das Allergrösste. Wie für die Deutschschweizer einer gegen Deutschland. Doch jetzt ist das Thema abgelutscht, Zeit, dass neue Geschichte geschrieben wird.» Die Brücke dazu ist dennoch eine Erinnerung an 1992: «Wir kamen aus einer Phase mit zwei, drei nicht sehr guten Matches, weshalb uns die Franzosen wohl für ‹Clowns› hielten. Die sassen auf einem sehr hohen Ross. Und wenn das mal passiert, kannst du während des Spiels nicht mehr umswitchen.»

Auch heute, so Bonvin, werde ein Unterschätzen stattfinden: «Das mit der ‹kleinen Schweiz› ist in den Köpfen der Franzosen verankert. Da kann Didier Deschamps warnen, so viel er will. Aus dem Unterbewusstsein bringt man das nicht raus.»

«Italien-Spiel war bizarr»

Weshalb es klar ist für den EM-Teilnehmer von 1996: «Jetzt müssen sich die Schweizer Spieler bloss noch dafür entscheiden, das Allerallerletzte zu geben. Nicht wie gegen Italien. Das war ganz bizarr. Da spielst du an einer Endrunde in Rom gegen Italien – und bei einigen hat man das Gefühl, als fehle die Lust.»

Die Spieler müssten sich eines vor Augen halten: «Sie können Geschichte schreiben! Den Weltmeister schlagen. Den grossen Turnierfavoriten. Erstmals einen Achtelfinal überstehen. Und ich übertreibe nicht, wenn ich sage: Es wäre der grösste Sieg einer Nati aller Zeiten!»

Bonvin hat den Glauben daran. «Denn dieses Team ist das talentierteste aller Zeiten.» Es habe mehr Talent als die Mannschaften von 1994, 2006 oder 2014. «Ich liebe diesen Mix aus bodenständigen Typen wie Sommer, aus Secondos, aus Spielern aus allen Landesteilen, von verschiedenen Kontinenten. Und von diesen Hochtalentierten erwartet Bonvin nun eines: «Es den Dänen gleichzutun. Die sind nicht besser als wir, kein bisschen. Doch sie haben die Gabe, über sich hinauszuwachsen.» Gut, er könne leicht reden, während er im Garten seines Châlets sitzend die Sonntagssonne geniesse. Aber seinem eindringlichen Appell tut das keinen Abbruch: «Jungs, das ist das Spiel eures Lebens. Zeigt das!»

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