Seit Samstagabend ist die Schweiz offiziell für die Europameisterschaft in Deutschland qualifiziert. Zwar glanzlos. Aber man ist dabei. Trotzdem gehts für Murat Yakins Mannen im abschliessenden Quali-Spiel am Dienstag gegen Rumänien (20.45 Uhr) noch um die Wurst. Denn: Will die Schweiz den Gruppensieg, muss sie in Bukarest bekanntlich gewinnen.
Der Verlierer landet in Topf vier
Die Frage nach dem Gruppensieger ist relevant. Denn sie entscheidet direkt über die Einteilung der Lostöpfe fürs Turnier im Sommer. Die Rechnung ist einfach: Der Sieger der Schweizer Gruppe I landet in Lostopf zwei, gemeinsam mit Ländern wie Österreich oder Dänemark. Und der Zweite im vierten und letzten Topf, gemeinsam mit den Nations-League-Playoff-Siegern.
Die Rumänen sind im Vorteil. Vor dem letzten Spieltag haben sie zwei Punkte Vorsprung. Heisst: Die Nati muss gewinnen, wenn sie nicht zum ersten Mal seit der Endrunde 2004 bei einer EM-Auslosung wieder im letzten Lostopf klassiert sein will.
Quali-Bilanz entscheidend
Obwohl die Schweiz also in der Weltrangliste auf Rang 14 klassiert ist, droht ihr Topf vier. Dies, weil für die Einteilung der Auslosungstöpfe nur die nackte Performance in der Quali-Kampagne zählt. Und nichts anderes. In diesem Bereich hat die Nati in den letzten Monaten viel Luft nach oben gelassen. Nur vier Siege – zwei davon gegen Andorra – in neun Partien sind im Quervergleich zu anderen qualifizierten Nationen zu wenig.
Die Uefa teilt die Länder nach folgenden Kriterien in die Lostöpfe eins bis vier ein: Zuvorderst entscheidet die Endplatzierung in der Qualifikation. Danach die erreichte Punktzahl. Dann die Tordifferenz, gefolgt von der Anzahl der erzielten Tore, Anzahl der erzielten Auswärtstore und Anzahl der Siege. Mit einem Sieg gegen Rumänien – egal wie hoch – wäre die Nati fix in Topf zwei. Bei jedem anderen Resultat wartet Topf vier.
Deutschland (Gastgeber), Spanien, Schottland, Frankreich, Holland, England, Italien, Türkei, Kroatien, Albanien, Tschechien, Belgien, Österreich, Ungarn, Serbien, Dänemark, Slowenien, Schweiz, Rumänien, Portugal, Slowakei.
Deutschland (Gastgeber), Spanien, Schottland, Frankreich, Holland, England, Italien, Türkei, Kroatien, Albanien, Tschechien, Belgien, Österreich, Ungarn, Serbien, Dänemark, Slowenien, Schweiz, Rumänien, Portugal, Slowakei.
Italiener zittern vor der Schweiz
Auf die Schweiz würde bei einer Einteilung in Topf vier im nächsten Sommer wohl eine Hammergruppe warten. Davor fürchtet sich Nati-Coach Murat Yakin (49) aber nicht. An der PK vor dem Spiel in Bukarest sagt er: «Ich denke eher, dass sich die Gegner Gedanken machen müssen, dass sie nicht auf uns treffen!»
Und damit könnte er vielleicht sogar recht haben. Denn andere Länder fürchten sich tatsächlich vor uns. Etwa die Italiener, die die EM-Qualifikation am Montagabend in einer Zitterpartie gegen die Ukraine klargemacht haben und – abhängig von den Resultaten aus den anderen Gruppen – in Topf drei oder vier landen.
Die «Gazzetta dello Sport» checkt nun bereits mögliche EM-Gegner des Titelverteidigers ab. Und ruft die Nati prompt als «Albtraum-Gegner» aus Topf vier aus. «Die schrecklichste Gruppe, wenn Italien in Topf drei bleibt? Frankreich, Dänemark und die Schweiz», schreibt die Zeitung. Zugegeben, bei einer solchen Gruppe würde wohl auch hierzulande gebibbert werden.
Die Auslosung findet am Samstag, 2. Dezember, um 18 Uhr in der Elbphilharmonie in Hamburg statt. (sbe)