Fans singen gemeinsam und unterstützen Boykott
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Bei Derby im Super Cup:Fans singen gemeinsam und unterstützen Boykott

Eklat mit Behörden
Galatasaray und Fenerbahce boykottieren Super-Cup-Final

Wieder ein Skandal aus dem türkischen Fussball: Galatasaray und Fenerbahce boykottieren den Super-Cup-Final in Saudi-Arabian aus politischen Gründen.
Publiziert: 29.12.2023 um 21:08 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2023 um 22:16 Uhr
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Das türkische Supercup-Final ist abgesagt worden.
Foto: dia images via Getty Images

Der türkische Fussball findet nicht zur Ruhe. Der Supercup-Final zwischen Meister Galatasaray und Pokalsieger Fenerbahce, der am Freitagabend in Saudi-Arabien hätte stattfinden sollen, ist kurzfristig abgesagt worden. Die Teams haben sich gemeinsam entschieden, nicht anzutreten.

Der Grund: ein Konflikt wegen unterschiedlicher Werte mit den saudischen Behörden. Sowohl Galatasaray als auch Fenerbahce planten, zu Ehren des 100-jährigen Jubiläums der Staatsgründung der Türkischen Republik in speziellen Aufwärm-Shirts aufzulaufen. Auf den Trikots ist Mustafa Kemal Atatürk, der Gründer der Türkei, aufgedruckt.

Weil in Saudi-Arabien aber keine religiösen oder politischen Symbole in der Öffentlichkeit erlaubt sind, lehnten die Saudis das Vorhaben der türkischen Vereine ab und haben das Tragen der Shirts verboten. Ausserdem sind auch politische Banner verboten worden. Zu viel für Galatasaray und Fenerbahce, die die Reise ins Stadion daraufhin gar nicht erst angetreten haben.

Teams schon auf dem Heimweg

In einem Statement, das die beiden Mannschaften kurz darauf gemeinsam veröffentlichen, heissts: «Der Superpokal 2023, der am Freitag, dem 29. Dezember 2023 ausgetragen werden sollte, wurde aufgrund einer gemeinsamen Entscheidung unserer Vereine wegen einiger organisatorischer Probleme auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.» Die beiden Erzrivalen sollen gemäss türkischen Medien sogar schon wieder auf dem Weg nach Hause sein.

Um den Austragungsort des Finals gab es bereits im Vorfeld Diskussionen in der Türkei, das derzeit nicht aus den Schlagzeilen herausfindet. Anfang Dezember hatte Faruk Koca (59), Präsident des Erstligisten MKE Ankaragücü, nach Spielschluss einen Schiedsrichter mit der Faust niedergestreckt. Kurze Zeit später sorgte Istanbulspor-Präsident Faik Sarialioğlu mit einem Platzsturm wieder für Ärger. (par)

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