Skandal in der Schweizer Videospielwelt! Fans des virtuellen Fussballs werden im nächsten Teil der Fifa-Reihe nicht mit der Schweizer Mannschaft spielen können. Die Entscheidung von EA Sports, dem Entwickler des weltberühmten Spiels, wurde am Freitag getroffen. «Die Schweiz wird in Fifa 22 keine spielbare Nation mehr sein», bestätigte die Kommunikationsagentur von EA.
Kein Austausch von Geld
Für den Schweizerischen Fussballverband (SFV) ist diese Nachricht ein Schock. «Wir sind überrascht und enttäuscht», sagt Adrian Arnold, Kommunikationschef der Nati. Im Büro in Muri hatte man keine Ahnung: «Wir haben die Informationen auf die gleiche Weise erhalten wie Sie, nämlich über die Pressemitteilung.»
Was Arnold und der SFV am meisten überrascht, ist die Tatsache, dass zwischen EA und dem Verband niemals Geld geflossen ist. «Sie haben uns nie um etwas gebeten», bedauert Arnold. «Ich weiss noch nicht, was diese Abwesenheit für uns bedeuten wird, aber die Schweiz wurde im Spiel geschätzt und es ist schade für die Menschen, die die Nati mögen», seufzt er.
Wird der SFV reagieren und EA Sports kontaktieren? «Wir müssens akzeptieren», sagt Adrian Arnold. «Das ist ihr Recht, und da wir keine wirtschaftlichen Beziehungen zueinander haben, ist es die Sache von EA.»
Über Nacht hat der Entwickler beschlossen, künftig auf eines der acht besten Teams in Europa zu verzichten. Der Zeitpunkt dieser Entscheidung ist nach dem verrückten Schweizer EM-Erfolg überraschend. Auf Anfrage hat EA bisher auch nach mehreren Tagen nicht geantwortet.
Keine afrikanischen Teams mehr
Die Nati gehört zu einer Liste von 17 Nationalmannschaften, die aus dem Spiel genommen wurden. Auch Chile, Uruguay, Ägypten und Kamerun gibts nicht mehr. Es ist keine einzige afrikanische Nation vertreten. Fifa 22 erscheint am 27. September.
