Es ist nicht sicher, ob der liberianische Staatspräsident heute daheim in Westafrika vor dem Fernseher sitzt und sich das Testspiel zwischen der Schweiz und den USA im St. Galler Kybunpark reinzieht. Einen triftigen Grund hätte George Weah (54). Denn Timothy Weah, der 21-jährige Sohn des Weltfussballers von 1995, steht im Aufgebot von US-Coach Gregg Berhalter.
Weah junior schreibt im März 2018 bei einem Spiel gegen Paraguay erstmals Geschichte. Der Stürmer ist der erste Spieler mit Jahrgang 2000, der ein Länderspiel für die USA bestreitet. Weah hätte neben den USA auch für Frankreich, Jamaika und Liberia auflaufen können. Aufgewachsen in New York, sagt Weah aber schon früh: «Die Entscheidung zugunsten der USA ist mir nicht schwergefallen.» Via Paris Saint-Germain und einer Leihe zu Celtic Glasgow landet Weah junior vor zwei Jahren bei OSC Lille. Übrigens: Sein älterer Bruder George jr. spielte einst in der Schweiz unter anderem für Wohlen, Meisterschwanden und Lausanne.
Im US-Sturm spielt auch einer von YB
Neben Weah hat Coach Berhalter, er spielte von 2002 bis 2009 in Deutschland für Energie Cottbus und 1860 München, im Sturm einige weitere junge Wilde. Dortmunds Youngster Giovanni Reina (18), sein Vater führte die Amis als Captain (an der Seite des heutigen Coaches Berhalter) an die Weltmeisterschaften 2002 und 2006. Matthew Hoppe (20) von Schalke 04. Josh Sargent (21) von Werder Bremen. Oder Daryl Dike (21) von Barnsley.
In diesem Sturm muss sich einer mit Jahrgang 1996 schon fast als alter Knacker vorkommen … Es ist Jordan Siebatcheu. Richtig, der Hoarau-Nachfolger bei YB.
Die USA bereiten sich in Europa auf das Final-Four-Turnier der Concacaf-Gruppe vor. Sie spielen dort gegen Costa Rica, Honduras und Mexico.
Der Schweizer Nati-Coach Vladimir Petkovic ist überzeugt, dass die Amis kurz vor dem Start der EM (mit den Gruppenspielen gegen Wales, Italien und die Türkei) ein idealer Testgegner sind. «Sie haben von allen unseren Gruppengegnern etwas. Die USA spielen kompakt, modern nach vorne und pressen hoch.»