YB: 1959 Europacup der Landesmeister
Wer an jenem 15. April 1959 im Berner Wankdorf war, der erinnert sich zeit seines Lebens an diesen denkwürdigen Tag. Die offizielle Zuschauerzahl wurde zwar mit 60’000 angegeben, Augenzeugen sprachen aber von bis zu 64’000, denn wer fünf Franken zahlte, wurde reingelassen. Egal, ob es noch Platz hatte.
Was die Zuschauer dann zu sehen bekamen, war eine Sternstunde des Schweizer Fussballs. YB siegte 1:0, doch der Sieg hätte noch viel höher ausfallen können. Zweimal trafen die Berner die Latte, ein Tor – warum auch immer – wurde aberkannt und ein klares Foulspiel an einem Berner im Strafraum vom Schiedsrichter übersehen.
Im Rückspiel war dann die Luft draussen. Reims siegte 3:0, und das Berner Europacup-Märchen war jäh zu Ende.
15. April 1959YB – Stade de Reims 1:0 (1:0)
Tor: 13. Geni Meier 1:0. –
YB: Eich, Zahnd, Bigler, Schneiter, Steffen, Schnyder, Flückiger, Rey, Meier, Wechselberger, Allemann. – Trainer: Sing.
13. Mai 1959
Stade de Reims – YB 3:0 (1:0)
Tore: 41. Piantoni 1:0. 54. Penverne 2:0. 72. Piantoni 3:0.
YB: Eich; Bäriswyl, Steffen, Bigler, Schnyder, Schneiter, Geiser, Meier, Wechselberger, Rey, Allemann.
Zürich: 1964 Europacup der Landesmeister
Auch wenn die beiden Spiele gegen das grosse Real Madrid schon fast 60 Jahre zurückliegen, denkt Bruno Brizzi noch heute regelmässig daran. «Meine verstorbene Frau hat früher jeden Zeitungsartikel ausgeschnitten und in Alben geklebt. In diesen blättere ich immer mal wieder gerne und schwelge dabei in den Erinnerungen», erzählt der 89-Jährige.
Brizzi war damals nicht nur dabei, er erzielte auch das einzige Zürcher Tor. «Dass wir bis in den Halbfinal kamen, war eine Sensation und ein einzigartiges Erlebnis. Wir kleinen Schweizer durften gegen Superstars wie Di Stefano oder Puskas auflaufen. Ich bin heute noch dankbar dafür.»
Auf eine Erinnerung ist Brizzi besonders stolz. Nach dem Spiel ergatterte er sich ein signiertes Foto des legendären Ungarn Ferenc Puskas. Auch dieses Autogramm hat seine Frau damals fein säuberlich in den Alben abgelegt.
22. April 1964Zürich – Real Madrid 1:2 (0:2)
Tore: 16. Di Stefano 0:1. 25. Zoco 0:2. 71. Brizzi 1:2.
Zürich: Eichenberger, Brizzi, Leimgruber, Kuhn, Brodmann, Martinelli, Meyer, Stählin, Stierli, Stürmer, Szabo. – Trainer: Maurer.
7. Mai 1964
Real Madrid – Zürich 6:0 (3:0)
Tore: 9. Zoco 1:0. 14. Felo 2:0. 16. Muller 3:0. 70. Puskas 4:0. 79. Di Stefano 5:0. 87. Amancio Amaro 6:0.
Zürich: Schley, Brizzi, Leimgruber, Kuhn, Brodmann, Martinelli, Meyer, Stählin, Stierli, Stürmer, Szabo.
Zürich: 1977 Europacup der Landesmeister
Heute unvorstellbar, doch damals normal: Nach drei siegreichen Runden stand der FCZ bereits im Halbfinal, wo man auf Liverpool traf. Pius Fischbach erinnert sich an das Spiel im Viertelfinal auswärts bei Dynamo Dresden. «Wir hielten damals zwei Sitzungen ab, eine in einem öffentlichen Raum und eine in einem kleinen Zimmer, da man damals ja von der Stasi abgehört wurde.»
Denkt der 75-Jährige an den Halbfinal gegen Liverpool, dann vor allem an das Rückspiel an der legendären Anfield Road. «Als ‹You’ll Never Walk Alone› gespielt wurde, war das schon sehr eindrücklich. Das hat mich aber nicht eingeschüchtert, sondern motiviert.»
Trotzdem war der FCZ chancenlos, verlor 0:3. Doch Fischbach sagt: «Es war ein Riesenerlebnis, und noch heute werde ich regelmässig darauf angesprochen.»
6. April 1977Zürich – Liverpool 1:3 (1:1)
Tore: 6. Risi 1:0. 15. Neal 1:1. 48. Heighway 1:2. 67. Neal 1:3.
Zürich: Grob, Kuhn, Heer, Chapuisat, Fischbach, Rutschmann (46. Dickenmann), Risi, Botteron, Scheiwiler, Weller (58. Aliesch), Zigerlig. – Trainer: Konietzka.
20. April 1977
Liverpool – Zürich 3:0 (1:0)
Tore: 32. Case 1:0. 76. Case 2:0. 79. Keegan 3:0.
Zürich: Grob, Heer, Fischbach, Zigerlig, Chapuisat, Kuhn, Stierli, Cucinotta, Risi, Weller, Botteron.
GC: 1978 Uefa-Cup
«Unglaublich, was damals in Bastia auf Korsika abging», sagt Roger Wehrli noch heute und erinnert sich an den Morgen des Rückspiels. «So gegen 11 Uhr gingen wir spazieren und kamen dabei auch am Stadion vorbei. Es war der Wahnsinn, das Stadion war schon rappelvoll.»
Was Wehrli und Co. später beim Einlaufen erlebten, ist heute unvorstellbar. «Während wir uns aufwärmten, waren auf dem Feld echte Güggel und Schafe, die alle blau und weiss angemalt waren.»
Wenig hätte gefehlt und GC wäre als erstes Schweizer Team in einen Europacup-Final eingezogen. Doch wegen der Auswärtstorregel schieden die Zürcher unglücklich aus. «Es war trotzdem eindrücklich. Auch für unsere Frauen, die wir damals erstmals mitnehmen durften.»
29. März 1978GC – Bastia 3:2 (2:2)
Tore: 18. Merry 0:1. 22. Hermann 1:1. 31. Ponte 2:1. 37. Papi 2:2. 54. Montandon 3:2.
GC: Berbig, Becker, Niggl, Montandon, Hey, Hermann, Meyer, Wehrli, Sulser (77. Bosco), Ponte, Elsener. – Trainer: Johannsen.
12. April 1978
Bastia – GC 1:0 (0:0)
Tor: 67. Papi 1:0.
GC: Berbig, Hermann, Meyer, Montandon (87. Nafzger), Ponte, Sulser, Wehrli, Bachmann, Bosco, Elsener (74. Bachmann), Hey.
Basel: 2013 Europa League
Das Highlight der Basler Europacup-Kampagne 2012/13 war ganz klar der Viertelfinal gegen Tottenham. Sowohl im Hin- als auch im Rückspiel stand es 2:2. Deshalb kam es zum Elfmeterschiessen. Mit dem besseren Ende für Rot-Blau.
Im Halbfinal traf man mit Chelsea wieder auf ein englisches Team. Doch im Rückspiel an der Stamford Bridge blieb das Basler Wunder für einmal aus. Der FCB schied mit dem Gesamtscore von 2:5 gegen den späteren Europa-League-Sieger aus.
25. April 2013Basel – Chelsea 1:2 (0:1)
Tore: 12. Moses 0:1. 87. Schär 1:1. 94. Luiz 1:2.
Basel: Sommer, P. Degen, Schär, Dragovic, Park, F. Frei, Elneny (65. Zoua), Serey Die (61. Diaz), Salah (78. D. Degen), Streller, Stocker. – Trainer: M. Yakin.
2. Mai 2013
Chelsea – Basel 3:1 (0:1)
Tore: 45. Salah 0:1. 50. Torres 1:1. 52. Moses 2:1. 59. Luiz 3:1.
Basel: Sommer, Steinhöfer, Schär, Sauro, Voser, F. Frei (75. Diaz), Elneny, Serey Die, Salah, Streller (62. Zoua), Stocker (62. D. Degen).