Beim FC Printse-Nendaz ist man angespannt. Der Walliser Zweitligist muss sich wirklich ins Zeug legen, um das Cupspiel gegen Schweizer Meister YB im Stade des Grangettes so reibungslos wie möglich über die Bühne zu bringen. «YB wird empfangen wie der Papst», sagt Grégory Lathion, Präsident des Klubs.
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Lange ist nicht klar, ob der Cup-hHit tatsächlich auf dem heimischen Sportplatz durchgeführt werden kann. «YB wollte nicht hier spielen, weil das Spielfeld nicht breit genug ist und der Verein Angst hatte, dass sich Spieler verletzen könnten», so Lathion. Vereine, die am Schweizer Cup teilnehmen, müssen drei Kriterien erfüllen: Das Spielfeld muss mindestens 65 Meter breit sein, ein Sicherheitsabstand von drei Metern zwischen Fans und Feld – und eine Beleuchtung mit einer Beleuchtungsstärke von mindestens 500 Lux.
YB drückt ein Auge zu
Das Stadion von Printse-Nendaz, das von Bäumen umgeben ist, erfüllt keine der Anforderungen. Es ist nur 60 Meter breit, der Abstand zwischen der Seitenlinie und den Absperrungen beträgt nur zwei Meter und die Beleuchtungsstärke liegt bei nur 100 Lux. «Der SFV hat uns gesagt, dass wir, wenn YB einverstanden ist, dort spielen können, auch wenn die Kriterien nicht erfüllt sind.»
Lathion sucht das Gespräch mit Steve von Bergen, dem Sportdirektor von YB. Und tatsächlich: Die beiden finden sich. Nun aber brauchts noch die Genehmigung der Gemeinde Nendaz und der Polizei. «Alles ging sehr schnell. Innerhalb einer Woche nach der Auslosung war alles in Ordnung», freut sich Lathion, der auf viel Support zurückgreifen kann. «Einer von uns ist Polizist und ein anderer war vor ein paar Jahren im Organisationskomitee vom Cupspiel zwischen Chippis und dem FCZ.»
Höhepunkt der Vereinsgeschichte
Printse-Nendaz kann dann die Suche nach Freiwilligen für «das grösste Ereignis in der Geschichte des Vereins» starten. Auch hier geht alles sehr schnell. «Innerhalb von zwei Tagen haben wir 100 Freiwillige gefunden.» Das zeigt, dass es in der Region eine grosse Begeisterung gibt. Auch im finanziellen Bereich gibts Hilfe. «Das Budget beläuft sich auf etwas mehr als 90'000 Franken, wenn man alles zusammenrechnet. Ein Teil dieses Geldes kommt auch von Sponsoring in Form von Gegenleistungen. Man stellt uns Material zur Verfügung, wir bezahlen es nicht, aber wir stellen das Unternehmen beim Spiel in den Vordergrund und bieten den Gönnern VIP-Plätze an.»
Auch göttlichenr Beistand ist vorhanden: Dank des Festtages Mariä Himmelfahrt steht das Wallis einen Tag vor dem grossen Spiel still. So kann der Bau der verschiedenen Tribünen so richtig forciert werden. «Es ist wirklich ein gutes Timing», lacht Lathion.
In Beuson, einem der Dörfer, die zur Gemeinde Nendaz gehören und in dem sich das Stade des Grangettes befindet, ist also ein grosses Fest zu erwarten. Mehr als 2500 Zuschauer haben bereits eine Eintrittskarte, darunter 500 Berner. «Wir werden auch am Samstag noch einige Tickets verkaufen, aber mehr als 3000 insgesamt werden es nicht», so Lathion.