Gerry Seoane, wie war das möglich, hier 1:4 zu verlieren?
Gerry Seoane: Wir waren nicht so wach wie sonst üblich. Nicht so gallig und aggressiv in den Duellen. Da gabs einige Faktoren, die dazu führten, dass wir nicht unser übliches Niveau erreichten. So war St. Gallen etwas besser und der verdiente Sieger.
Obwohl YB in der Meisterschaft weit voraus ist, klappt es gut, die Spannung hochzuhalten. Warum nicht im Cup?
Das darf keinen Einfluss haben, dass es Cup war. Wir wollen jeden Wettbewerb bestmöglich abschliessen. Der Cup war uns enorm wichtig. Umso ärgerlicher ist es, dass es im Cup passierte, an diesem Tag nicht die beste Leistung hinzukriegen, denn dann ist man draussen. In der Meisterschaft kann man immer wieder zurückkommen. Uns war klar, dass eines Tages wieder eine Niederlage kommen würde. Schade wars im Cup.
Wenn man dieses Spiel in den Kontext der ganzen Saison stellt, kommt diese Leistung schon ein bisschen schräg daher…
Beim Stand von 1:2 haben wir alles nach vorne geworfen. Da gabs dann Räume – und St. Gallen schaltete gut um. So gab es noch diese zwei Tore. Unsere Spieler sind keine Roboter, das sind Menschen. Auch sie haben mal einen schlechten Tag. Und individuelle Exploits gabs auch keine. So erkläre ich mir, dass wir nicht auf das erwünschte Topniveau gekommen sind.
Umso geladener wird die Mannschaft am Sonntag sein, wenn St. Gallen in der Meisterschaft nach Bern kommt.
Ich weiss nicht, ob «geladen» das richtige Wort ist. Die Motivation ist immer sehr hoch. Drei Tage später ist das nächste Spiel. Das Ziel muss sein, Lehren aus dieser Niederlage zu ziehen und es besser zu machen. Das ist uns in dieser Saison sehr oft gut gelungen. An diesem Abend aber haben wir diese Klasse nicht aufblitzen lassen.