Kriens-Spieler Moyo Uruejoma sagt in der Halbzeitpause einen Satz, den viele Nicht-FCB-Fans wohl mit einem Schmunzeln quittieren: «Es ist ein geiles Gefühl, sich mit den Besten zu messen.» Davon sind die Basler derzeit ziemlich weit entfernt. Seit neun Liga-Spielen ohne Sieg. Sagenhafte 432 (!) Minuten, den ganzen Oktober, ohne Tor.
Stürmer Djordje Jovanovic, von FCB-Boss David Degen als «Granate» bezeichnet, beendet den Fluch, schraubt seine 187 Zentimeter in die Luft, steigt ein Stockwerk höher als sein Gegenspieler. Kriens-Goalie Lars Hunn ist chancenlos.
Im Vergleich zur 0:3-Pleite gegen Lausanne, dem letzten Spiel von Heiko Vogel, stellt Nachfolger Fabio Celestini auf drei Positionen um. Captain Fabian Frei spielt in der Innenverteidigung und auf den Flügelpositionen kriegen Maurice Malone (für Anton Kade) und Yusuf Demir (für Thierno Barry) ihre Chance.
Vor dem Spiel sagt Celestini, dass er in seinen zweieinhalb Trainingseinheiten nicht viel habe machen können. Dass seine Mannschaft nach zuletzt neun Super-League-Spielen ohne Sieg komplett verunsichert ist, dürfte dem Romand nicht entgangen sein. Auch gegen den Aussenseiter aus Kriens findet der FCB nur schwer ins Spiel, selbst der Führungstreffer verleiht den Bebbi nur wenig Sicherheit.
Stellvertretend steht der Fehlpass von Renato Veiga, der es nach rund einer Stunde fertigbringt, seinen drei Meter neben ihm stehenden Mitspieler nicht zu finden. An der Seitenlinie schüttelt Celestini bloss den Kopf. Und er muss tatenlos mitansehen, wie die frechen Innerschweizer den FCB phasenweise in die eigene Platzhälfte drängen.
Fast das Eigentor des Jahrzehnts
Dann, praktisch aus dem Nichts, erzielt Leonardo Gubinelli um ein Haar das Eigentor des Jahrzehnts. Wie ein Kung-Fu-Kämpfer, mit dem Bein voran, schmeisst sich der Kriens-Spieler in eine Flanke und lenkt den Ball an den eigenen Querbalken.
Es ist sinnbildlich: Für die beste Chance der Basler in der zweiten Halbzeit ist ein Krienser verantwortlich. Bis zum Schluss kämpfen die Innerschweizer aufopferungsvoll, dann aber pfeift Schiri Schärli ab.
Celestini holt im ersten Spiel den ersten Sieg. Und er hat noch ziemlich viel Arbeit vor sich. Davon, die Besten zu sein, sind die Basler auch nach dem Sieg auf dem Kleinfeld noch ziemlich weit entfernt.
Kleinfeld, 3500 Fans (ausverkauft), SR: Schärli.
Tor: 42. Jovanovic (Schmid) 0:1.
Kriens: Hunn; Hermann, Fäh (92. Bühler), Sutter, Caserta; Aversa (74. Martin), Uruejoma (92. Huruglica), Riedmann; Gubinelli (85. Hoxha), Wicht (74. Rüedi), Chihadeh.
Basel: Hitz; Dräger (67. Lang), Barisic (83. Avdullahu), Frei, Schmid (46. Rüegg); Demir, Xhaka, Veiga, Malone (54. Kade), Augustin, Jovanovic.
Gelb: 38. Riedmann, 42. Uruejoma, 82. Xhaka (alle Foul).
Kleinfeld, 3500 Fans (ausverkauft), SR: Schärli.
Tor: 42. Jovanovic (Schmid) 0:1.
Kriens: Hunn; Hermann, Fäh (92. Bühler), Sutter, Caserta; Aversa (74. Martin), Uruejoma (92. Huruglica), Riedmann; Gubinelli (85. Hoxha), Wicht (74. Rüedi), Chihadeh.
Basel: Hitz; Dräger (67. Lang), Barisic (83. Avdullahu), Frei, Schmid (46. Rüegg); Demir, Xhaka, Veiga, Malone (54. Kade), Augustin, Jovanovic.
Gelb: 38. Riedmann, 42. Uruejoma, 82. Xhaka (alle Foul).