Goalie Heinz Lindner verzieht nach dem 0:2 am Sonntag beim FCZ das Gesicht, sagt: «Das tut unheimlich weh!» Der Österreicher weiss: Nun beträgt der Rückstand auf Leader YB schon 16 Punkte. Der Titelkampf? Ist eigentlich schon nach 20 von 36 Runden entschieden. Geschieht nicht ein Wunder, ist das Basler Hauptziel in dieser Saison bereits futsch.
Ein anderes, die Gruppenphase der Europa League, hat der FCB schon im Oktober vergeigt. Mit der Schmach gegen ZSKA Sofia (1:3). Lindner ist da noch die Nummer zwei. Als der FC Basel unter dem damals erst ein paar Wochen zuvor eingestellten Ciriaco Sforza die Europa-Millionen verpasst, steht noch Djordje Nikolic im Kasten.
Den Serben trifft beim peinlichen Out damals keine Schuld. Degradiert wird er rund zwei Monate später trotzdem, weil sein Ersatz Lindner seine Sache einfach zu gut gemacht hat.
Heute im Cup-Achtelfinal gegen den Challenge-League-Fünften Winterthur darf Nikolic dennoch wieder einmal ran. Sforza gönnt seiner Nummer eins eine Pause. Ob er weiter rotiert? Bleibt abzuwarten. Während Argentinien-Juwel Matias Palacios noch nicht spielberechtigt ist, hätte Inter-Leihgabe und Ex-FCL-Stürmer Darian Males bereits grünes Licht. Möglich ist zudem, dass Sforza den wieder genesenen Nati-Verteidiger Silvan Widmer bringt.
Denn für Rotblau ist klar: Das dritte Saisonziel steht auf dem Spiel! Sforza betont: «Jeder Titel, den wir holen können, ist für uns wichtig. Deshalb liegt der Fokus jetzt auf dem Cup!»
Loose: «Es gibt sie schon, die Überraschungen»
Nur: Wie tritt der FCB diesmal auf? Schon vor der Pleite im Klassiker ist die Sforza-Elf alles andere als konstant. Auf Siege in Sion (3:2) und Lausanne (3:1) folgen die völlig unnötigen Punktverluste gegen Lugano und wiederum Sion (jeweils 2:2). Und zum Jahresauftakt gibts das bittere 1:4 gegen den FCZ im Joggeli.
Die grosse Chance für Winti, den FCB nach fünf verlorenen Cup-Duellen aus den letzten neun Jahren, endlich das erste Mal zu ärgern? Trainer Ralf Loose sagt: «Nein, das wird nicht einfach. Wir versuchen uns so optimal wie möglich vorzubereiten, aber wir sind weit davon entfernt, Sprüche zu klopfen wie: Wir haben eine Chance…».
Einen Exploit im Joggeli ausschliessen möchte der Deutsche aber keineswegs. Auch nach dem wegen der schlechten Terrainverhältnisse in Winti vollzogenen Platzabtausch nicht: «Wir haben am Montag Bayern gegen Bielefeld gesehen. 3:3! Es gibt sie schon, die Überraschungen...» Für Sforza und den FCB wäre eine solche das nächste Desaster in dieser Saison.
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BLICK: Herr Loose, erst wird das Cup-Spiel verschoben, dann nach Basel verlegt und jetzt fällt auch noch ihre Nummer 1 Raphael Spiegel aus. Macht Ihnen das ganze etwas Bauchschmerzen?
Ralf Loose: Nein. In diesen Coronazeiten müssen wir alles so annehmen, wie es kommt. Aber klar, es isch schon etwas ermüdend und teilweise auch schwierig.
Und sicherlich auch nervig, dass ihr eure Heimspiele teils nicht zuhause austragen könnt, wegen der schlechten Platzverhältnissen.
Klar ist das ärgerlich. Da muss eine Lösung gefunden werden. Deshalb ist es für mich die logische Konsequenz, dass wir heute in Basel spielen.
Die letzten drei Liga-Spiele gingen allesamt verloren. Zwei davon stand Raphael Spiegel nach längerer Verletzung wieder im Tor und dies mit einer komplett neuen Abwehr - suboptimal?
Eine Abwehr und ein Torwart, das ist schon ein Gebilde, was auch eine Verständigung braucht. Vielleicht hat das ein bisschen gefehlt, ja.
Mit Dario Marzino ist man eingespielt, nur fünf Niederlagen aus 17 Spielen. Kommt Ihnen sein Einsatz heute gerade gelegen?
Nein, so kann man das nicht sagen. Ich vertraue beiden Torhütern voll, aber es ärgert mich, dass Raphael jetzt, nachdem er ein halbes Jahr verletzungsbedingt pausieren musste, nach nur zwei Spielen schon wieder verletzt ist.
Muss er sich um seinen Nummer-1-Posten sorgen?
Natürlich muss er sich auch der Konkurrenz stellen, das ist keine Frage. Er wird aber, wenn er wieder gesund ist, als Nummer 1 zurückkehren.
Nach fünf verlorenen Cup-Duellen aus den letzten neun Jahren gegen die Basler lautet euer Masterplan diesmal wie?
Das Allerwichtigste ist, dass wir die Offensive des Gegners, inklusive Standardsituationen kontrollieren und gut verteidigen. Das wird nicht nur eine Sache der taktischen Ordnung sein, sondern wir müssen uns natürlich auch im Zweikampf durchsetzen. Erfahrungsgemäss sind die Super-League-Vereine allerdings robuster und schneller, daher müssen wir gedanklich schneller sein, was erstmal die Herausforderung für uns sein wird.
Für Sie ist es der dritte Versuch in Folge, den FCB zu besiegen. Aller guten Dinge sind drei…
Das motiviert mich jetzt aber (lacht). Doch trotz Niederlagen waren für mich die beiden bisherigen Pokalspiele gegen Basel ein Highlight. Wobei das Halbfinal letzten August schon nochmals eine Nummer höher einzustufen ist.
Wird es ihr letzter Versuch werden? Die Basler-Serie könnte ja weitergehen, aber ihr Vertrag läuft im Sommer aus.
Nein. Es merkt ja jeder, mit wieviel Engagement ich dabei bin. Auch wenn mich gewisse Abgänge, wie beispielsweise von Ousmane Doumbia etwas enttäuscht haben. Natürlich freue ich mich aber auch für die Spieler, wenn sie den nächsten Schritt machen können. Wir haben ja gleichzeitig neue Spieler aus der zweiten Mannschaft hochgezogen und diese jungen Leute in die Spur zu führen, bereitet mir grosse Freude. (ebo)
BLICK: Herr Loose, erst wird das Cup-Spiel verschoben, dann nach Basel verlegt und jetzt fällt auch noch ihre Nummer 1 Raphael Spiegel aus. Macht Ihnen das ganze etwas Bauchschmerzen?
Ralf Loose: Nein. In diesen Coronazeiten müssen wir alles so annehmen, wie es kommt. Aber klar, es isch schon etwas ermüdend und teilweise auch schwierig.
Und sicherlich auch nervig, dass ihr eure Heimspiele teils nicht zuhause austragen könnt, wegen der schlechten Platzverhältnissen.
Klar ist das ärgerlich. Da muss eine Lösung gefunden werden. Deshalb ist es für mich die logische Konsequenz, dass wir heute in Basel spielen.
Die letzten drei Liga-Spiele gingen allesamt verloren. Zwei davon stand Raphael Spiegel nach längerer Verletzung wieder im Tor und dies mit einer komplett neuen Abwehr - suboptimal?
Eine Abwehr und ein Torwart, das ist schon ein Gebilde, was auch eine Verständigung braucht. Vielleicht hat das ein bisschen gefehlt, ja.
Mit Dario Marzino ist man eingespielt, nur fünf Niederlagen aus 17 Spielen. Kommt Ihnen sein Einsatz heute gerade gelegen?
Nein, so kann man das nicht sagen. Ich vertraue beiden Torhütern voll, aber es ärgert mich, dass Raphael jetzt, nachdem er ein halbes Jahr verletzungsbedingt pausieren musste, nach nur zwei Spielen schon wieder verletzt ist.
Muss er sich um seinen Nummer-1-Posten sorgen?
Natürlich muss er sich auch der Konkurrenz stellen, das ist keine Frage. Er wird aber, wenn er wieder gesund ist, als Nummer 1 zurückkehren.
Nach fünf verlorenen Cup-Duellen aus den letzten neun Jahren gegen die Basler lautet euer Masterplan diesmal wie?
Das Allerwichtigste ist, dass wir die Offensive des Gegners, inklusive Standardsituationen kontrollieren und gut verteidigen. Das wird nicht nur eine Sache der taktischen Ordnung sein, sondern wir müssen uns natürlich auch im Zweikampf durchsetzen. Erfahrungsgemäss sind die Super-League-Vereine allerdings robuster und schneller, daher müssen wir gedanklich schneller sein, was erstmal die Herausforderung für uns sein wird.
Für Sie ist es der dritte Versuch in Folge, den FCB zu besiegen. Aller guten Dinge sind drei…
Das motiviert mich jetzt aber (lacht). Doch trotz Niederlagen waren für mich die beiden bisherigen Pokalspiele gegen Basel ein Highlight. Wobei das Halbfinal letzten August schon nochmals eine Nummer höher einzustufen ist.
Wird es ihr letzter Versuch werden? Die Basler-Serie könnte ja weitergehen, aber ihr Vertrag läuft im Sommer aus.
Nein. Es merkt ja jeder, mit wieviel Engagement ich dabei bin. Auch wenn mich gewisse Abgänge, wie beispielsweise von Ousmane Doumbia etwas enttäuscht haben. Natürlich freue ich mich aber auch für die Spieler, wenn sie den nächsten Schritt machen können. Wir haben ja gleichzeitig neue Spieler aus der zweiten Mannschaft hochgezogen und diese jungen Leute in die Spur zu führen, bereitet mir grosse Freude. (ebo)