Goldstern-Kicker verschiebt für Cup extra den Urlaub
Lieber GC als Sardinien

Auf den Berner 3.-Ligist Goldstern wartet das grösste Spiel der Vereinsgeschichte. Wenns schon gegen Rekordmeister GC geht, dann werden auch mal die geplanten Strandferien verschoben.
Publiziert: 17.09.2022 um 10:02 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2022 um 13:36 Uhr
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Der FC Goldstern hat sich über den Berner Cup für den nationalen Cup qualifiziert.
Foto: FC Goldstern
Marco Pescio

Seit Wochen ist beim FC Goldstern vom «Jahrhundertspiel» die Rede. Beim kleinen Berner Amateurverein herrscht seit Bekanntwerden des Gegners für die 2. Cup-Runde Ausnahmezustand. Das Los hat es gut gemeint: Es geht heute (17 Uhr) tatsächlich gegen Rekordmeister GC.

Noch in Runde eins hatte Goldstern gegen Viertligist Sternenberg aufgrund seiner Favoritenrolle alles zu verlieren. Jetzt aber «gar nichts mehr», wie Trainer Egzon Tishuku freudig festhält: «Im Vordergrund steht vor allem, dass wir dieses Spiel geniessen, Spass haben – und einfach das Beste aus uns herausholen.»

Wie heiss die Kicker des FC Goldstern auf den Cup-Match sind, zeigt allein schon die Trainingspräsenz unter der Woche. Zur Dienstagseinheit erscheinen 24 Spieler. Egal, dass einige von ihnen bis kurz vor Beginn noch in der Arbeitskluft steckten oder mit rauchenden Köpfen am Schreibtisch sassen. Um kurz vor 20 Uhr ist Besammlung für die Spieler, die im Alltag Logistiker, Kaufleute, Gymnasiasten oder Studenten sind. Auch ein Anwalt ist darunter. Selbst Trainer Tishuku, Filialleiter bei der Migros, kommt direkt von der Arbeit zum Platz.

«Zweistellig muss es nicht werden»

Der Coach vertritt einen klaren Standpunkt: Nur wer trainiert, hat auch eine Chance, gegen GC zu spielen. Eine Ansage, die beispielsweise Mittelfeldspieler Janic Schwizgebel, der Anwalt im Team, dazu bewogen hat, seine privaten Pläne zu ändern. «Eigentlich würde ich jetzt bei 36 Grad auf Sardinien am Strand liegen», meint er lachend. Doch für das Cup-Highlight gegen GC hat er seinen Urlaub extra um eine Woche verschoben. Freilich auch mit grosszügiger Einwilligung seiner Freundin. Schwizgebel meint: «Jetzt gehts erst am Sonntag in die Ferien. Das GC-Spiel ist schliesslich eine einmalige Chance für uns alle.»

Die 2500 verfügbaren Tickets sind längst vergriffen. Trainer Tishuku erwartet ein «grosses, ausgelassenes Fest» – und zwar über die wohl einseitigen 90 Minuten hinaus: «Nach der Partie geht es direkt weiter. Wir haben ein Partyzelt organisiert.»

Trotz der sechs Ligen Unterschied will der FC Goldstern, das will Tishuku schon auch noch betonen, kein Kanonenfutter sein. «Zweistellig muss es nicht werden. So einfach machen wir es GC dann schon nicht.» Mittelfeldmann Schwizgebel ortet als «kleinen Vorteil», dass auf dem heimischen Kunstrasenplatz in Bremgarten bei Bern gespielt werde. Dieser ist so klein, dass im Cup nur mit Sonderbewilligung darauf gespielt werden darf. Schwizgebel schmunzelt und sagt: «Wieviel dieser Vorteil tatsächlich bringt, werden wir dann sehen.»

Die Sechzehntelfinal-Duelle im Schweizer Cup

Rapperswil-Jona (PL) – Sion

Stade Lausanne-Ouchy – YB

Etoile Carouge (PL)- St. Gallen

Aarau – Basel

Breitenrain (PL) – Lugano

La Chaux-de-Fonds (1. Liga) – Servette

Meyrin (1.) – Winterthur

Bellinzona – Luzern

Lausanne-Sport – FCZ

Goldstern (3.) – GC

Schaffhausen – Yverdon

Neuchâtel Xamax – Thun

Portalban/Gletterens (1.) – Wil

Rotkreuz (1.) – Kriens (PL)

Köniz (1.) – Wohlen (1.)

Arbedo-Castione (2.) – Sarmenstorf (2.)

Rapperswil-Jona (PL) – Sion

Stade Lausanne-Ouchy – YB

Etoile Carouge (PL)- St. Gallen

Aarau – Basel

Breitenrain (PL) – Lugano

La Chaux-de-Fonds (1. Liga) – Servette

Meyrin (1.) – Winterthur

Bellinzona – Luzern

Lausanne-Sport – FCZ

Goldstern (3.) – GC

Schaffhausen – Yverdon

Neuchâtel Xamax – Thun

Portalban/Gletterens (1.) – Wil

Rotkreuz (1.) – Kriens (PL)

Köniz (1.) – Wohlen (1.)

Arbedo-Castione (2.) – Sarmenstorf (2.)

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