Sonntag, 21. Mai 2000, 18.02 Uhr: Der Schiedsrichter pfeift das Spiel zwischen Basel und Servette ab. Die Genfer haben kurz vor Schluss zum Ausgleich getroffen, der FC St.Gallen wird «Sofa-Meister.» Und aus allen Ecken der Stadt strömen die Fans zum Marktplatz, Zehntausende schwimmen auf einer grün-weissen Welle, es ist der erste Titel seit 31 Jahren.
Ostschweizer Fraktion
Betim Fazliji (23), Julian von Moos (21) und Leonidas Stergiou (20) haben, natürlich, von dieser legendären Feier gehört. Mitbekommen haben sie sie nicht, zwei waren damals noch gar nicht auf diesem Planeten. Nun will das Trio, das aus dem vereinseigenen Nachwuchs stammt, in die Fussstapfen seiner Vorgänger treten. Damals kommen mit Thomas Alder, Adrian Eugster, Philipp Meyer, Pascal Thüler, Dorjee Tsawa, Patrick Winkler, Vincenzo Zinna und Marco Zwyssig acht Spieler aus der Region, auch das aktuelle Kader der Espen ist gespickt mit Eigengewächsen. Neben Fazliji, von Moos und Stergiou stammen auch Nicolas Lüchinger, Basil Stillhart, Alessio Besio, Boris Babic und Alessandro Kräuchi aus der Espen-Schmiede.
Hüppi ist stolz
Ein Fakt, der Präsident Matthias Hüppi mit grossem Stolz erfüllt: «Jeder von ihnen hat den unbändigen Willen und den nötigen Biss mitgebracht, um diesen Weg zu gehen. Das wird dir nicht von oben geschickt. Unser Ziel ist es, dass wir ihnen die Möglichkeit geben, aber laufen müssen sie selber.»
Wie man zum Ziel komme, sei aber unterschiedlich, so Hüppi. «Jeder hat eine eigene Geschichte, das läuft nicht stromlinienförmig. Betim hat einen anderen Weg genommen als Leo. Und Julian noch einen anderen. Und am Schluss kommen sie alle zusammen.»
Treffpunkt heute Sonntag: Wankdorf Bern.