Wilde Kabinen-Party nach Final-Einzug
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Nach Cup-Sensation:Wilde Kabinen-Party nach Final-Einzug

Sensation gegen YB
Wilde Kabinenparty! Biel steht nach Cup-Sensation kopf

In einer magischen Cupnacht besiegt der FC Biel die Young Boys und zieht als erster Klub aus der dritthöchsten Liga in den Cupfinal ein – mitten im 100-jährigen Jubiläum des Schweizer Cups. Eine ganze Stadt feiert ihr Fussballmärchen.
Publiziert: 07:28 Uhr
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Aktualisiert: 14:09 Uhr
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Erst kegelt Biel YB aus dem Cup, dann brechen alle Dämme.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • FC Biel schreibt Geschichte und steht nach sensationellem Sieg gegen YB im Cupfinal
  • Torhüter Raphael Radtke glänzt erneut mit herausragender Leistung
  • 6000 Zuschauer sorgten für brodelnde Atmosphäre in der Tissot Arena
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Joël HahnRedaktor Sport

Was für eine Nacht, was für ein Spektakel in der pumpenvollen Tissot Arena. 6000 Zuschauer – darunter auch eine beeindruckende Anzahl an lautstarken YB-Fans – sorgen für eine brodelnde Atmosphäre, wie sie Biel seit Jahren nicht mehr erlebt hat. Extra aufgestellte Zusatztribünen, Fahnenmeer und ohrenbetäubender Lärm: Das Stadion ist von der ersten Minute an elektrisiert. Und am Ende dieser magischen Cupnacht steht ein sensationeller Sieg des FC Biel gegen den grossen BSC Young Boys – ein historischer Einzug in den Final!

Mit diesem Coup schreibt der FC Biel Schweizer Fussballgeschichte: Zum ersten Mal überhaupt zieht ein Klub aus der dritthöchsten Liga in den Final des Schweizer Cups ein – und das zum 100-jährigen Jubiläum des prestigeträchtigen Wettbewerbs.

Held zwischen den Pfosten

Einmal mehr ist es Raphael Radtke (23), der sich in den Bieler Herzen verewigt. Nach seinen Heldentaten im Cup-Viertelfinal gegen Lugano zeigt der Goalie erneut eine starke Leistung und pariert unzählige Schüsse der Berner. Im Interview ringt er nach Worten. «Irgendwie ist es nicht so wie gegen Lugano. Es ist weniger emotional», erklärt Radtke und lächelt. «Letztes Mal hatte ich Tränen in den Augen, doch jetzt ist es einfach nur Freude. Ich bin unglaublich stolz auf dieses Team, auf die Stadt.»

Auch an Trainer Samir Chaibeddra (35) richtet Radtke lobende Worte: «Der Trainer hat uns sensationell auf diesen Cup-Fight vorbereitet. Wir konnten uns wirklich voll auf das fokussieren.» Und trotz aller Euphorie mahnt er zur Bodenständigkeit: «Es geht jetzt in die heisse Phase, wir müssen jetzt Spiel für Spiel nehmen und gut weiterarbeiten, es geht um den Aufstieg. Das ist unser Ziel.»

Kelvin – der unerschütterliche Turm

In der Innenverteidigung dominiert Vizecaptain Damian Kelvin (22). Er räumt alles ab, was sich nähert, wirft sich in jeden Zweikampf und ist der ruhende Pol in einer wilden Partie.

«Es war ein hartes Spiel für uns. Nach 30 Minuten habe ich gedacht, wir sind schon kaputt», gibt Kelvin mit einem Zwinkern zu. «Wir waren bereit, zu leiden.» Zu den kleinen Provokationen gegenüber den YB-Fans meint er: «Das gehört ein wenig dazu. Ich hatte einfach Spass am Fussball.»

Ein Berner Bub im Glücksrausch

Omer Dzonlagic (29), der überragende Techniker im Bieler Spiel, kann sein Glück kaum fassen. «Heute war es unglaublich, ich muss das alles Revue passieren lassen. Schwer zu realisieren», gesteht er direkt nach dem Schlusspfiff. Besonders in Erinnerung wird ihm auch der durch den VAR aberkannte YB-Treffer bleiben. «Was heute sicher auch entscheidend war, ist der VAR, der uns auch ein wenig geholfen hat – aber das gehört eben dazu. Das war eine physische Masterclass von uns.»

Feiern bis in die Morgenstunden

In der Kabine der Bieler explodiert die Stimmung. Bierduschen, Gesänge, wildes Tanzen: Die Jungs lassen alles raus. Brian Beyer (28) tanzt mit einer fetzigen Sonnenbrille auf der Nase durch die Gänge und bringt mit seinen Tanzeinlagen die ganze Mannschaft zum Lachen. An vorderster Front beim Feiern: Yann Massombo (25), Abdoulaye Coulibaly (23) und Freddy Mveng (32) – eine eingeschworene Einheit.

Danach gibts im Stadion Pizza für die ganze Mannschaft. Spieler, Staff und Freunde des Vereins geniessen den Erfolg in familiärer Atmosphäre bis tief in die Nacht hinein.

Eine Stadt im Ausnahmezustand

Parallel zur Spielerparty verwandelt sich auch die Stadt in ein Tollhaus. Autos hupen, Fans strömen in die Strassen, überall wird gefeiert und gesungen. Der FC Biel hat nicht nur einen Fussballgiganten bezwungen, sondern auch die Herzen einer ganzen Stadt erobert.

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