Ein von langer Hand geplantes Riesenfest erlebte der FC Frutigen Ende Juni mit dem 75-Jahre-Jubiläum bereits. Kommt jetzt im Kandertal dieses Jahr gleich noch eine weitere, diesmal unverhoffte Fussballparty dazu?
Die Frutiger Amateure aus der 3. Liga stehen zum ersten Mal in der Klubgeschichte in der Cup-Hauptrunde. Jetzt hoffen die Berner bei der Auslosung am Montag aufs grosse Los. Das Verrückte: Frutigen kann gleich selber sein eigenes Traumlos ziehen. Als Cup-Teilnehmer via die Fairplay-Wertung – Zweiter hinter den automatisch qualifizierten Lausanne-Frauen – darf der FCF bei der Auslosung beim SFV mitwirken.
Diese Aufgabe fällt Klubpräsident Thomas Rösch zu. Er sagt zu Blick: «Wir freuen uns sehr auf die Auslosung. Der FC Thun als Gegner wäre grossartig. Und natürlich wäre auch YB ein Hammer!»
Die Infrastruktur wäre bereit für ein Cupfest
Doch könnte der 3.-Ligist die Dimension eines Challenge-League- oder Super-League-Gastspiels am Wochenende vom 18. bis 20. August überhaupt stemmen? Präsident Rösch sagt sofort, dass dies kein Problem wäre. Die Infrastruktur mit drei Plätzen gehöre dem Verein selber. «Zudem haben wir ein ganz neues Klubhaus», schildert Rösch, dessen Klub 20 Juniorinnen- und Juniorenteams plus zwei Aktiv-, einem Senioren- und einer Frauen-Equipe aufweist.
Auch die Frauen könnten in der Cup-Auslosung übrigens auf einen Super-League-Vertreter treffen. Neben Frutigen gibts bei den Männern mit Affoltern am Albis und Kleinhüningen nur noch zwei weitere 3.-Ligisten im Topf.
Noch mehr Arbeit für den Klub im Jubiläumsjahr?
Klar ist schon jetzt: Rösch wird sich am Montag nach der Auslosung sowieso Sprüche anhören müssen. Kommt Frutigen «nur» zu einem Cup-Spiel gegen einen wenig namhaften Gegner aus einer höheren Amateurliga, gibts Sprüche wegen der verpassten Chance gegen Thun oder YB. Kommt aber das Traumlos, wirds auch Sprüche geben: Weil die Vereinsmitglieder nach dem Klubhausbau und dem Jubiläumsfest gleich nochmals einen Grossevent stemmen müssten.
Rösch schmunzelt und sagt: «Da würde für uns tatsächlich nochmals ein rechter Brocken Arbeit auf uns zukommen. Aber auch das würden wir schaffen!»