Er ist Dreh- und Angelpunkt des Bayern-Spiels, rennt, grätscht, und bringt fast jeden Ball an den Mann. Er steht am Ursprung des Tors zum 2:0 – und doch dreht sich nach dem Champions-League-Kracher zwischen Bayern München und Bayer Leverkusen (3:0) deutlich mehr um das zurückgezogene Vertragsangebot als um die Leistung von Joshua Kimmich.
Über vier Minuten lang nimmt sich der 30-Jährige nach dem Spiel Zeit, um in der Mixed Zone Fragen zu seinem Arbeitspapier zu beantworten. Letztlich bleiben aber vor allem Fragezeichen übrig. Kimmich sagt, es gehe derzeit weder darum, «den letzten Euro herauszupressen», noch um die Laufzeit eines möglichen neuen Vertrags.
So dürften in Kimmichs Entscheidungsfindung, ob er in München bleibt oder nicht, derzeit eher andere Vereine eine Rolle spielen – zumindest lassen seine Aussagen darauf schliessen. Worum es in den Verhandlungen mit seinem Arbeitgeber genau geht, bleibt unklar.
Bis Mitte März soll eine Entscheidung her
«Der Ball liegt nicht bei mir, sagen wir mal so», macht Kimmich aber überraschend klar. Überraschend ist die Aussage deshalb, weil Bayern-Sportdirektor Christoph Freund vor dem Spiel bei Blue so ziemlich das Gegenteil behauptet: «Keiner wartet auf irgendwen.»
Immerhin in einer Sache sind sich alle Beteiligten mittlerweile einig: Zeitnah soll es zu einer Entscheidung kommen. «Zuerst war es mein Zeitplan, das vor der Länderspielpause zu machen», so Kimmich. Der Verein selbst hatte aber gehofft, noch vor den Champions-League-Spielen gegen Leverkusen Klarheit zu haben. Nun gibt man sich gegenseitig zumindest bis zur Länderspielpause Mitte März Zeit. Wie die Entscheidung letztlich dann genau aussieht, scheint aber noch niemand zu wissen.