Er jubelt, zieht sein Trikot aus – und zeigt Flagge: Roman Jaremtschuk (26) ist nach seinem 2:2 nicht zu bremsen. Der Ukrainer setzt ein Statement. Denn unter seinem Dress trägt Jaremtschuk ein schwarzes Shirt mit dem Wappen der Ukraine drauf. Er zollt damit seiner Heimat, die aktuell von Putins Russland bedroht wird, Tribut.
Zuvor hat Sébastien Haller (27) seinen ausgeprägten Torriecher unter Beweis gestellt – an beiden Enden des Spielfelds. Der Stürmer von Ajax erzielt seine Treffer elf und (zwölf) in dieser Champions-League-Kampagne.
Einziger Haken: Mit dem ersten Treffer am Mittwochabend gegen Benfica Lissabon düpiert er in der 25. Minute seinen eigenen Keeper zum zwischenzeitlichen 1:1. Unglücklich lenkt der Franzose eine scharfe Hereingabe über die Linie. Vier Zeigerumdrehungen später: selbes Bild, andere Gefühlslage, andere Seite.
Keine Ajax-Bestmarke
Wieder zappelt der Ball im Netz. Wieder ist Haller dafür verantwortlich. Doch der entsetze Blick weicht einem freudigen Lächeln.
Weil später Jaremtschuk noch zum Ausgleich trifft, dürfte aber auch dieses Grinsen gewichen sein. Letztlich trennt man sich 2:2.
Mit dem siebten Champions-League-Sieg in Serie hätte Ajax eine neue Bestmarke aufstellen können. Noch nie ist dies einer Mannschaft gelungen, die ausserhalb der fünf Top-Ligen (Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und England) zuhause ist.
Rekord verfehlt, die Top-Ausgangslage bleibt: Im Heimspiel besitzen die Holländer nun alle Möglichkeiten, um die Viertelfinal-Quali sicherzustellen.
Die Tore: 18. Tadic 0:1, 25. Haller (ET) 1:1, 29. Haller 1:2, 72. Yaremchuk 2:2.
