Omar Elabdellaoui (30) ist zurück! Der Gala-Star hat am Montagabend nach einer dramatischen Zeit sein Comeback im Profi-Fussball gegeben. Im Ligaspiel zwischen Galatasaray Istanbul und Göztepe durfte er über die gesamte Spieldauer ran. Dabei gelang dem Rechtsverteidiger zwar keine Torvorlage und auch kein Tor. Nichtsdestotrotz war es für ihn «ein besonderer Abend». Denn 423 Tage zuvor war an einen solchen Moment nicht zu denken.
Als an Silvester 2020 ein Feuerwerkskörper in Elabdellaouis Hand explodierte, schien seine Fussballkarriere auf einen Schlag vorbei zu sein. Ihm drohte der Verlust der Sehkraft am rechten Auge. «Ich kann nichts sehen», rief er seinen Freunden zu. Für einige Tage war er praktisch blind!
Harte Arbeit wird belohnt
Die Befunde waren schrecklich: Die Netzhaut abgebrannt, der Tränenkanal ebenso und ein Drittel des Augenlids war weg. Elabdellaouis Augenarzt Edward Holland gab ihm eine fünf- bis zehnprozentige Chance, wieder zu sehen. Doch der Norweger hatte Glück im Unglück. Neben Gedanken an ein Comeback im Gala-Trikot rettete ihm eine Stammzellspende seiner Schwester das Augenlicht. Die Folgen des Unfalls sind am rechten Auge aber noch gut auszumachen.
Mehrere Monate schuftete Elabdellaoui hart. «Ich habe eine wirklich schwierige Zeit durchgemacht. Es war nicht einfach und ich habe hart gekämpft.» Anfang Dezember kehrte er ins Mannschaftstraining zurück. Fast genau ein Jahr nach dem Unfall. Bei sämtlichen Spielern und Staff-Mitgliedern seien Tränen geflossen.
Ins Aufgebot schaffte es der Norweger aber erst vor Wochenfrist. Zum Schutz trägt er eine Sportbrille. Und jetzt hat sich Elabdellaoui also auch in der Stammelf zurückgemeldet. Es sei ihm damit gelungen, seinen Traum zum «zweiten Mal zu verwirklichen.» Das vergangene Jahr werde er wie eine Narbe in Erinnerung behalten, erklärte er. (cef)
