In Italien weiss es längst jeder: Simone Inzaghi (47) ist der König der Pokalwettbewerbe. Uomo di Coppa wird er bei unserem südlichen Nachbarn genannt. Wie kein anderer weiss der jüngere Bruder von Pippo Inzaghi (49) – heute in Kalabrien bei Reggina in der Serie B als Trainer tätig – wie man eine Mannschaft in einer K.o.-Phase einzustellen hat.
Seit Inzaghi bei Inter an der Seitenlinie steht, hat er 32 Pokalspiele bestritten. Zwanzig in der Champions League. Zehn in der Coppa Italia. Zwei in der Supercoppa. Dabei liegt sein Punkteschnitt bei eindrücklichen 2,15 Punkten pro Spiel. Lediglich in fünf Partien gingen die Mailänder als Verlierer vom Platz – allerdings immer in der Königsklasse. Je zweimal gegen Bayern München und Real Madrid sowie einmal gegen Liverpool.
Folgt die achte Trophäe?
Noch besser ist Inzaghis Bilanz, was Finals anbelangt. Inzwischen kommt er auf sieben gewonnene Endspiele in Folge. Dreimal mit Lazio und viermal mit Inter. Das letzte vor zwei Wochen gegen Fiorentina. Dabei hat seine Erfahrung mit alles entscheidenden Partien mit einer Enttäuschung begonnen. Vor sechs Jahren musste er sich mit Lazio im italienischen Cup Juventus geschlagen geben.
Seither ist Inzaghi nicht mehr zu stoppen. Nun kann er auch in Europa zeigen, dass er ein echter Spezialist für Finalspiele ist. Zum ersten Mal steht er in einem europäischen Final. Sein Kontrahent Pep Guardiola (52) ist dagegen längst ein Routinier, was solche Partien angeht. Für den Spanier ist es bereits sein viertes Champions-League-Final.
Sollte Inzaghi gegen Manchester City tatsächlich den Henkelpott holen, würde er in der Liste der erfolgreichsten Inter-Trainer zu einem gewissen José Mourinho (60) aufschliessen. Gleichzeitig wäre es sein definitiver Durchbruch auf der europäischen Bühne. Lange galt er auf dieser nur als der kleine Bruder von Pippo. Damit wäre ein für allemal Schluss.
