Die Corona-Impfung wird im englischen Fussball kritisch begutachtet. Ende September gab es nur sieben Klubs in der Premier League, bei denen mehr als 50% der Spieler vollständig geimpft waren. In der Super League hatten zum selben Zeitpunkt bereits über 80% der Athleten die zweite Impfung erhalten. Diese Skepsis gegenüber dem Impfstoff entstand durch kuriose Theorien, die im Internet verbreitet wurden. «Die Spieler sagen, dass die Impfung sie unfruchtbar machen wird, dass es Teil einer Verschwörung ist, an der Bill Gates beteiligt ist. Die Pandemie sei nur Propaganda», erzählte ein Vereinsarzt.
Diese Zweifel sind nun langsam aber sicher verschwunden. Neue Zahlen der Premier League zeigen einen klaren Aufwärtstrend bezüglich Impfquote. Zurzeit sollen 81% der Spieler mindestens eine Impfdosis erhalten haben. Professor Jonathan Van-Tam, Englands stellvertretender medizinischer Leiter, ist darüber hocherfreut: «Das ist grossartig. Diese neuesten Daten zeigen, dass sich das Blatt ganz klar wendet», sagt er gegenüber BBC Sport.
Klopp geht mit gutem Beispiel voran
Einen Grund für die plötzlich höhere Impfbereitschaft sieht der medizinische Leiter in der Informationsbeschaffung der Leute: «Sie zeigt, dass die Menschen auf vernünftige Botschaften von gut informierten Gesundheitsexperten hören. Von dort bekommt man die guten Ratschläge, nicht aus dem Internet, von Instagram oder Facebook.»
Van-Tam glaubt zudem an die Strahlkraft der Akteure auf dem Platz. «Was Sportler sagen und tun, ist wirklich wichtig.» Star-Trainer Jürgen Klopp ist mit seinem Appell an alle Impf-Skeptiker als gutes Beispiel voran gegangen. (nab)
