Anfang Oktober schlägt ein Deal in der Premier League hohe Wellen. Saudische Investoren übernehmen Newcastle United. Kostenpunkt: 370 Millionen.
«Es ist unglaublich. So viel Geld im Fussball!», sagt Stéphane Henchoz. «Aber das ist jetzt besonders in der Premier League so. Die Investoren wollen alle einen Klub kaufen.» Der 47-Jährige hat in seiner Karriere 243 Partien (unter anderem für Liverpool) in Englands höchster Liga bestritten. Und kennt auch die Fankultur auf der Insel bestens.
«Nur mit Geld können grosse Spieler gekauft werden»
Der Fonds, der beim Klub von Nati-Star Fabian Schär einsteigt, ist umstritten. Er wird mit Menschenrechtsverletzungen in Verbindung gebracht. Macht das nicht die Fanliebe ein wenig kaputt? Henchoz bejaht, aber am Ende wollen die Fans alle nur das eine: dass ihr Team gewinnt. «95 Prozent der Newcastle-Fans sind zufrieden», begründet er. «Sie denken, nur mit Geld können grosse Spieler gekauft werden und mit grossen Spielern kann der Klub wieder etwas gewinnen.»
Auch Henchoz kann sich vorstellen, dass Newcastle in Zukunft um Trophäen spielen wird. «Vor 20 Jahren haben sie nichts gewonnen. Aber ich denke, jetzt mit viel mehr Geld, ist es ein neuer Verein. Er könnte in fünf, sechs Jahren vielleicht um den Titel kämpfen.»