«Das ist der beste Tag meines Lebens»
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Newcastle-Fans drehen durch:«Das ist der beste Tag meines Lebens»

Plötzlich gross im Geschäft
Das löst der Millionen-Deal von Newcastle aus

Für rund 370 Millionen Franken hat der saudische Investment Fonds den Premier League-Klub Newcastle United gekauft. Damit steigt Newcastle mit einem Schlag zum reichsten Verein der Welt auf. Doch der Deal sorgt für einige Nebengeräusche.
Publiziert: 08.10.2021 um 19:35 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2021 um 19:37 Uhr
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Dem Premier-League-Verein bietet sich dank dem Einstieg des saudischen Investment Fonds ganz neue Möglichkeiten.
Foto: AFP
Cédric Heeb und Nicola Abt

Geldregen für Newcastle United! Der Premier-League-Verein ist in neuen Händen. Der knapp 370-Millionen-Franken-Deal stand seit längerer Zeit im Raum. Am Donnerstag wurde bekannt, dass der saudische Public Investment Fonds (PIF) mit 80% eine Mehrheit des Vereins gekauft hat.

Bläst der Premier-League-Verein nun zum grossen Angriff? Die Voraussetzung dafür sind gegeben. Der PIF ist geschätzte 370 Milliarden (!) Franken schwer und stellt damit Klub-Besitzer wie Mansour von Manchester City (25 Milliarden Franken) oder Al-Khelaifi von PSG (260 Milliarden Franken) in den Schatten. Newcastle United steigt zum reichsten Verein der Welt auf.

Liga mit fragwürdigem Entscheid

Der Weg dorthin war jedoch steinig und wurde von einigen Misstönen begleitet. Aufgrund eines Streits ist dem Fernsehsender «beIN Sports» die Ausstrahlung von Spielen in Saudi-Arabien in den letzten viereinhalb Jahren verboten worden. Seit Bekanntwerden der möglichen Übernahme wollte «beIN Sports» das Verbot seiner Berichterstattung in Saudi-Arabien rückgängig machen. Der Sender leitete ein internationales Schiedsverfahren gegen Saudi-Arabien ein und forderte Schadenersatz in Höhe von einer Milliarde Dollar für die Weigerung, Spiele der Premier League in seinem Land zu übertragen. Die beiden Parteien sind daraufhin aufeinander zugegangen und das Verbot wurde am Dienstag aufgehoben.

Die letzte Hürde stellte die Liga dar. Diese musste überprüfen, dass der Verein nicht vom saudi-arabischen Staat geführt wird. Die Premier League hat die Übernahme durchgewinkt und das obwohl Kronprinz Mohamed Bin Salman als Vorsitzender des PIF fungiert.

Saudi-Arabien betreibt «sportwashing»

Dieses Verhalten sorgte für Unverständnis. Amnesty International Schweiz sagte gegenüber «Blue»: «Wir haben vor diesem Deal gewarnt. Die saudische Regierung nutzt solche Sachen, um ihr Image zu verbessern.» Das Phänomen wird auch als «sportwashing» bezeichnet.

Wie «The Guardian» schreibt, hat Saudi-Arabien rund 1.5 Milliarden Franken in hochkarätige Sportveranstaltungen investiert, um seinen Ruf reinzuwaschen. Denn hinter den Kulissen passieren grausame Dinge. Die CIA spricht vom «mittleren bis hohen Verdacht», dass der Kronprinz die brutale Ermordung von Jamal Kashoggi (59) persönlich angeordnet hat. Der Journalist wurde in der saudischen Botschaft von Istanbul entführt, getötet und zerstückelt.

Wird aus den «Big 6» eine «Big 7»?

Die Fans von Newcastle sind trotzdem hoch erfreut über den neuen Besitzer. Gemäss einer Fan-Umfrage des Newcastle United Supporter's Trust (NUST) befürworten 93.8% die Übernahme der Saudis. Das neue Gesicht beim Premier-League-Verein wird Amanda Staveley (48). Die Vorstandsvorsitzende spuckte bereits grosse Töne ins Mikrofon von «Sky Sport». «Natürlich haben wir die gleichen Ambitionen wie Manchester City und Paris Saint-Germain, wenn es um Trophäen geht, aber das wird Zeit brauchen.»

In den nächsten drei Jahren können die neuen Besitzer rund 200 Millionen Franken investieren, ohne das «Financial Fairplay» in irgendeiner Weise zu verletzten, schreibt «The Sun». Gut möglich, dass aus den «Big 6» in England bald eine «Big 7» werden.

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Arsenal FC
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Nottingham Forest
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Chelsea FC
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Manchester City
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Newcastle United
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Brighton & Hove Albion
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FC Fulham
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Aston Villa
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Tottenham Hotspur
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