«Leute sind verrückt»
Mitspieler hören Servette-Goalie nicht

Glasgow ist bekannt für ohrenbetäubenden Stadionlärm. Die Servette-Profis zeigen sich nach der 1:2-Hinspielniederlage gegen die Rangers beeindruckt.
Publiziert: 10.08.2023 um 13:13 Uhr
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Servette-Goalie Joël Mall will im Ibrox-Park den Kollegen Anweisungen zurufen – vergeblich.
Foto: DUKAS
Matthias Davet

Das ist eine Niederlage mit dem Geschmack eines Sieges. Vor dem Hinspiel gegen die Rangers hatte Servette ein grosses Ziel: fürs Rückspiel am Leben zu bleiben. Mit einer 1:2-Niederlage im Ibrox-Stadion haben die Genfer ihre Chancen auf die Playoffs der Champions League gewahrt.

Vor allem in Anbetracht des Spielverlaufs ist diese knappe Niederlage sehr gut zu verkraften. Nach einer Viertelstunde lagen die Spieler von René Weiler bereits mit zwei Toren zurück. «Es war ein sehr komplizierter Beginn des Spiels», so der Genfer Trainer. «Wir hatten ein hohes Tempo erwartet, aber es war trotzdem schwierig.» Trotz der Warnungen kam Servette an seine Grenzen.

«Wir waren nicht überrascht»

«Viele Spieler haben noch nie mit einem solchen Tempo gespielt», betonte Weiler nach dem Spiel, «auf der anderen Seite hatten wir einen sehr starken Gegner und es ging schnell.» Der erinnert auch daran, dass die Rangers 2022 noch den Final der Europa League bestritten und dass sie in der letzten Saison in der Meisterschaft kein einziges Heimspiel verloren haben.

Ins gleiche Horn bläst Stürmer Chris Bedia. «Wir haben dieses Spiel verloren, weil wir von dem Engagement, das sie zu Beginn des Spiels an den Tag gelegt haben, überrascht worden sind», erklärt der Stürmer. Der Ivorer hebt die positive Seite der defensiven Leistung seiner Teamkollegen hervor: «Wir bekamen zwei Tore durch Fehler und dumme Fouls. Wir haben die Situationen hinten gut gemeistert, aber es sind die Details, die den Unterschied ausmachen.»

Und die Stimmung? 50'000 Personen, die beim Einmarsch der Spieler klatschen, können beeindruckend sein. «Der Trainer hatte uns gewarnt – wir waren nicht überrascht», sagte Chris Bedia. René Weiler bestätigte diese Aussage: «Nein, meine Spieler waren nicht beeindruckt, weil sie wussten, was sie erwartet.»

«Die Leute sind verrückt»

«Die Atmosphäre beim Betreten des Rasens war unglaublich und es war schwierig. Es ist nicht wie in der Super League», sagt Servette-Torhüter Joël Mall.

Seiner Meinung nach waren seine Teamkollegen bereit – «aber es war natürlich nicht der Spielbeginn, den wir uns vorgenommen hatten». Der Genfer Torhüter Nr. 1 ad interim gibt jedoch zu, dass er von der Wahl der Einlaufmusik beeindruckt war: «Simply the best». «Wenn man mit Tina Turner reinkommt, ist das nicht schlecht», lacht Mall.

In den ersten zehn Minuten des Spiels versuchte Mall, seinen Teamkollegen Anweisungen zu geben, aber es gelang ihm nicht: «Es war unmöglich, weil die Zuschauer schrien. Die Leute hier sind verrückt, aber auf positive Weise.»

Chancen in Genf

Nach fünf Minuten Spielzeit hatte Joël Mall bereits einen besonderen Moment zu bewältigen: einen Elfmeter für die Rangers. Wie fühlt es sich an, vor einem Spieler zu stehen, der 50'000 Zuschauer hinter sich hat? «Ehrlich gesagt, war ich in meiner Blase. Ich habe das Stadion nicht gehört, weil ich mich konzentriert habe.» Vergeblich, denn James Tavernier traf zum 1:0.

Zum Glück für Servette überwand das Team den Schock rasch und konnte wieder ins Spiel eingreifen. Wiederum dank eines guten Mall, der mehrere entscheidende Paraden verzeichnete – «das ist mein Beruf», sagt er zu Blick.

Es bleibt also alles offen für das Rückspiel am nächsten Dienstag im Stade de Genève. Das Stadion ist zum ersten Mal seit der Eröffnung im Jahr 2003 ausverkauft und wird seine Spieler zu Höchstleistungen anspornen. Die werden es brauchen, um gegen die Rangers den Exploit zu schaffen.

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