Nach der 0:3-Niederlage im Viertelfinal-Hinspiel in Manchester (Grossbritannien) braucht es für ein Weiterkommen in der Königsklasse der Bayern ein echtes Fussballwunder am Mittwochabend. Doch aufgegeben hat bei den Bayern noch niemand, allen voran die Vereinsführung heizt den Stars jetzt nochmal richtig ein.
Vorstandschef Oliver Kahn (53) setzte nach dem enttäuschenden Unentschieden gegen Hoffenheim zu einer Wutrede gegenüber «Bild» an: «Das Ausscheiden im Pokal, das 1:1 am Samstag gegen Hoffenheim – natürlich haben wir uns das anders vorgestellt.» Die Gründe sind für den ehemaligen Torhüter klar: «Wir haben über 20 Nationalspieler in unserem Kader, an der sportlichen Qualität liegt es sicher nicht. Zuletzt war zu wenig Wille, zu wenig Bereitschaft zu erkennen.» Laut Kahn fehlt es den Bayern vor allem an Stabilität: «Die Inkonstanz ist unsere Konstanz, das kann nicht der Anspruch dieser Mannschaft sein.»
Die Stars müssten jetzt erkennen, was auf dem Spiel steht. «Jeder muss wissen, um was es in der entscheidenden Phase der Saison geht: zu zeigen, wer der FC Bayern ist. Denn nur wenn wir das auf den Platz bekommen, haben wir gegen Manchester City noch eine Chance.»
Brazzo fordert Verantwortung und Selbstkritik
Sportchef Hasan Salihamidzic (46) wählt vor dem CL-Kracher einen anderen Weg als Kahn. Der 46-Jährige soll mit den Spielern Einzelgespräche gesucht haben. Dabei habe er sie aufgefordert, mehr Selbstkritik zu zeigen und Verantwortung zu übernehmen. Die Zeit der Ausreden sei vorbei.
Ob Kahns Wutrede und Salihamidzics Einzelgespräche geholfen haben, wird sich am Mittwochabend um 21 Uhr zeigen. Dann empfangen die Bayern Manchester City und wollen ihr grosses Königsklassen-Wunder vollbringen. (bjl)