Silvere Ganvoula, Ihr spätes Siegtor bei Xamax im Cup hat einen Jubel ausgelöst wie ein Sieg in der Champions League …
Silvere Ganvoula: Es war ein wichtiges Tor, ja.
Und die Emotionen danach waren gewaltig.
Das ist so, wenn man so spät das Siegtor macht. Die Emotionen waren überbordend. So zog ich sogar das Shirt aus, derart überglücklich war ich, das Team gerettet zu haben.
Und das nur ein paar Tage nach der wohl grössten Enttäuschung in Ihrer Karriere.
Wir führten in der Qualifikation für den Afrika-Cup im entscheidenden Spiel gegen Gambia 2:0, waren fast durch. Doch dann erzielten sie in den letzten zehn Minuten zwei Tore – und wir waren draussen. Das war ein ganz harter Schlag! Diesen habe ich bis heute noch nicht vollständig verdaut. Aber so ist der Fussball.
Der Fussball ist auch so, dass es am Dienstag zur Erfüllung eines Traums kommt.
Klar, die Champions League. Das war ein Kindheitstraum, der nun Wahrheit wird.
Was passiert diesmal, sollte Silvere Ganvoula ein Tor schiessen?
Keine Ahnung. Aber viel wichtiger ist ohnehin, dass wir das Spiel gewinnen.
Aber es ist immer besser, keine Gelbe zu kassieren wie am Freitag …
Natürlich. Das nächste Mal mache ich einen anderen Torjubel.
Ganz was anderes: Man schreibt Ihren Vornamen Silvere ohne accent grave. Ganz entgegen der französischen Rechtschreiberegeln. Hat da der Zivilstandsbeamte in Brazzaville was vergessen bei Ihrer Geburt?
Nein. Es ist in der Tat so. Meine Eltern haben diesen Namen so eintragen lassen. Ohne Akzent. Warum, habe ich sie nicht gefragt.
Silvere Ganvoula wird am 29. Juni 1996 in Brazzaville geboren, der Hauptstadt der Republik Kongo. Mit 18 wechselt er vom Hauptstadt-Klub Sainte Anne zu Raja Casablanca in Marokko, bevor es ihn ein Jahr später nach Europa zieht. Über die Türkei und Belgien landet er in Bochum, wo er in der zweiten Bundesliga in 78 Spielen 20 Tore macht: In der ersten gelingt ihm in 25 Anläufen kein einziges. Bevor er im Juni dieses Jahres zu YB kam, hatte er das letzte Spiel über die (fast) volle Distanz im Februar 2021 gemacht – im DFB-Pokal beim 0:4 gegen … RB Leipzig. Seither war er immer Teilzeitarbeiter. Für die Republik Kongo hat Ganvoula in 18 Spielen drei Tore gemacht. Das letzte auf Penalty beim 2:2 gegen Gambia letzte Woche, als man die Afrika-Cup-Endrunde dramatisch verspielte. Auf Instagram ist er als Popito35 sehr aktiv.
Silvere Ganvoula wird am 29. Juni 1996 in Brazzaville geboren, der Hauptstadt der Republik Kongo. Mit 18 wechselt er vom Hauptstadt-Klub Sainte Anne zu Raja Casablanca in Marokko, bevor es ihn ein Jahr später nach Europa zieht. Über die Türkei und Belgien landet er in Bochum, wo er in der zweiten Bundesliga in 78 Spielen 20 Tore macht: In der ersten gelingt ihm in 25 Anläufen kein einziges. Bevor er im Juni dieses Jahres zu YB kam, hatte er das letzte Spiel über die (fast) volle Distanz im Februar 2021 gemacht – im DFB-Pokal beim 0:4 gegen … RB Leipzig. Seither war er immer Teilzeitarbeiter. Für die Republik Kongo hat Ganvoula in 18 Spielen drei Tore gemacht. Das letzte auf Penalty beim 2:2 gegen Gambia letzte Woche, als man die Afrika-Cup-Endrunde dramatisch verspielte. Auf Instagram ist er als Popito35 sehr aktiv.
Zurück zum Fussball. Sie sind 27. Doch Ihre Europacup-Feuertaufe waren die beiden Playoff-Spiele gegen Haifa. Und Playoff-Matches haben schon einen leichten Champions-League-Touch.
Das ist so. Und nachdem wir in Haifa dieses 0:0 mit den schwierigen Umständen, der Hitze und den fanatischen Fans geholt hatten, wussten wir: Nun schaffen wir es in die Champions League! Denn zu Hause sind wir so stark, dass wir überzeugt waren zu gewinnen.
Nun also der erste Gegner. Und den kennen Sie …
Ja. Ich habe mit Bochum zweimal gegen Leipzig gespielt. Einmal sass ich auf der Bank. Das andere Mal haben wir 0:4 im Pokal verloren. Das ist schon ein äusserst starker Gegner, der grosse internationale Erfahrung hat.
Und als Sie jung waren, existierte der Klub noch nicht mal.
Ich hätte das ohnehin nicht mitbekommen, denn im Kongo schauten wir vor allem Ligue 1 und Premier League.
Aber Sie kennen Red Bull …
Klar, und soll ich ihnen was sagen?
Ja.
Ich nehme oft ein Red Bull vor einem Spiel. Das macht wach.
Apropos Jugend. Von wem hing ein Poster über Ihrem Bett im Kinderzimmer?
Das waren zwei: Karim Benzema und Gyan Asamoah aus Ghana.
Sind Sie der Typ, bei dem schon vorher ein Film abläuft, wie gewisse Dinge geschehen werden. Zum Beispiel wie die Emotionen sein werden, wenn die Champions-League-Hymne im vollen Wankdorf gespielt wird?
Absolut! Mir wird es kalt den Rücken hinablaufen. Das weiss ich schon jetzt. Und vielleicht wird es sogar die eine oder andere Träne geben.
Doch vielleicht werden Sie das auf der Ersatzbank miterleben müssen statt auf dem Feld.
So ist das bei YB. Das ist ein grosser Klub. Da ist die Konkurrenz riesig. Auch im Sturm. Da muss man jeden Tag hart arbeiten und alles geben. Und am Ende entscheidet der Coach, wer es verdient, zu spielen.
Dennoch sollen sich die Stürmer untereinander sehr gut verstehen.
Das kann ich nur bestätigen. Diejenigen, die auf der Bank starten, motivieren jene, die beginnen. Immer im Wissen, dass man in der Regel reinkommt – und dann immer noch den Unterschied ausmachen kann.
Seit sie Brazzaville 2014 verlassen haben, ist YB bereits ihre achte Destination. Das macht im Schnitt eine pro Saison. Ich gehe davon aus, dass das so nicht geplant war. Wie kam es dazu?
Zuerst war ich in Casablanca, wo es Probleme mit den Lohnzahlungen gab. Also löste ich den Vertrag auf und ging zu Elazigspor in die zweite türkische Liga. Dort dasselbe: Kein Geld … Also ging ich auch dort wieder nach einem halben Jahr und fand in Belgien einen neuen Klub, Westerlo. Nach nicht mal einem Jahr rief Anderlecht an, aber zu Beginn blieb ich noch bei Westerlo als Leihspieler, um die Saison zu beenden. Dennoch stiegen wir ab. Danach ging es zu Anderlecht, wo René Weiler Trainer war. Nur kam ich kaum zum Einsatz und wurde nach Mechelen ausgeliehen. Kaum war ich dort, starb mein Vater. Das hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Ich war am Boden zerstört, im Kopf nicht klar. In dieser Verfassung ging ich zurück nach Anderlecht. In der Zwischenzeit hatte der Klub einen neuen Besitzer und mit Vincent Kompany einen Coach, der mir sagte, er plane ohne mich. Umso froher war ich, als mein Berater mit Bochum einen neuen Klub fand, bei dem ich mit Ausnahme eines halben Leih-Jahres bei Cercle Brügge fünf Jahre lang blieb. Die drei ersten Jahre waren toll. 2023 klappte es dann endlich mit YB.
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Endlich?
Ja, ich hätte schon vor drei Jahren nach Bern kommen sollen, wenn es nach YB gegangen wäre. Aber Bochum liess mich damals nicht ziehen. Auch dann nicht, als ich kaum mehr spielte. Also zeichnete sich ab: Mein Platz ist hier in Bern. Ich fühle mich bei YB sehr wohl.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Liverpool FC | 4 | 9 | 12 | |
2 | Sporting Lissabon | 4 | 7 | 10 | |
3 | AS Monaco | 4 | 6 | 10 | |
4 | Stade Brestois 29 | 4 | 6 | 10 | |
5 | Inter Mailand | 4 | 6 | 10 | |
6 | FC Barcelona | 4 | 10 | 9 | |
7 | Borussia Dortmund | 4 | 7 | 9 | |
8 | Aston Villa | 4 | 5 | 9 | |
9 | Atalanta BC | 4 | 5 | 8 | |
10 | Manchester City | 4 | 6 | 7 | |
11 | Juventus Turin | 4 | 2 | 7 | |
12 | Arsenal FC | 4 | 2 | 7 | |
13 | Bayer Leverkusen | 4 | 1 | 7 | |
14 | OSC Lille | 4 | 1 | 7 | |
15 | Celtic Glasgow | 4 | 0 | 7 | |
16 | GNK Dinamo Zagreb | 4 | -2 | 7 | |
17 | Bayern München | 4 | 4 | 6 | |
18 | Real Madrid | 4 | 2 | 6 | |
19 | SL Benfica | 4 | 2 | 6 | |
20 | AC Mailand | 4 | 1 | 6 | |
21 | Feyenoord Rotterdam | 4 | -3 | 6 | |
22 | FC Brügge | 4 | -3 | 6 | |
23 | Atlético Madrid | 4 | -4 | 6 | |
24 | PSV Eindhoven | 4 | 2 | 5 | |
25 | Paris Saint-Germain | 4 | -2 | 4 | |
26 | Sparta Prag | 4 | -3 | 4 | |
27 | VfB Stuttgart | 4 | -3 | 4 | |
28 | FC Shakhtar Donetsk | 4 | -3 | 4 | |
29 | FC Girona | 4 | -4 | 3 | |
30 | FC Salzburg | 4 | -7 | 3 | |
31 | Bologna FC | 4 | -5 | 1 | |
32 | RB Leipzig | 4 | -5 | 0 | |
33 | SK Sturm Graz | 4 | -5 | 0 | |
34 | BSC Young Boys | 4 | -10 | 0 | |
35 | FK Crvena Zvezda Belgrade | 4 | -12 | 0 | |
36 | SK Slovan Bratislava | 4 | -13 | 0 |