«Er erinnert mich an mein jüngeres Ich»
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Mourinho über Croci-Torti:«Er erinnert mich an mein jüngeres Ich»

Croci-Torti gerät mit Startrainer aneinander
Trainer-Zoff begann bereits während dem Spiel

Lugano-Coach Croci-Torti und Startrainer Mourinho sorgten für Aufregung beim Champions-League-Quali-Spiel gegen Fenerbahce. Mourinho kritisierte Croci-Tortis Verhalten, lobte aber seine Leidenschaft. Das Spiel endete 4:3 für Fenerbahce.
Publiziert: 24.07.2024 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2024 um 16:12 Uhr
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José Mourinho und Mattia Croci-Torti sind sich zum ersten Mal gegenüber gestanden.
Foto: keystone-sda.ch
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Wild ist eines der Adjektive, die das Hinspiel Champions-League-Quali zwischen Lugano und Fenerbahce perfekt beschreiben. Da ist einerseits das Resultat: 3:4 aus Sicht der Tessiner. Andererseits das Geschehen an der Seitenlinie in der Thuner Stockhorn-Arena. In der Hauptrolle Lugano-Coach Mattia Croci-Torti (42).

Wie gewohnt hat sich Crus, wie ihn alle nennen, am Dienstagabend voller Emotionen gezeigt. Sei es beim Anpeitschen seiner Spieler oder beim Diskutieren über Schiedsrichterentscheide. So auch mitten in der zweiten Halbzeit, als er lautstark einen Penalty fordert. Er beschwert sich beim vierten Offiziellen. Doch all das bringt nichts.

«Croci-Torti erinnert mich an mich selbst»

Da wird es seinem Gegenüber zu bunt. Und sein Gegenüber ist nicht irgendwer: Es ist José Mourinho (61). Plötzlich gestikuliert dieser in Richtung Croci-Torti. Erst zeigt er ihm mit der rechten Hand an, dass er zu viel rede. Dann legt «The Special One» seinen Zeigefinger auf den Mund, um zu sagen: «Klappe halten.» Und am Ende verwirft er die Hände und signalisiert ihm, er solle nach Hause gehen. Volles Programm.

Blick spricht Mourinho in der Pressekonferenz darauf an. Er überlegt kurz und sagt: «Er erinnert mich an mich selbst, als ich jünger war. Er spricht zu viel. Er reklamiert zu oft. Das sind die Emotionen der Jungen. Aber er hat Glück. Denn als ich das tat, sah ich immer die Rote Karte.» Worte, die nur von Mourinho stammen können. Sec und pointiert, aber genauso mit Prisen an Humor und Provokation versehen.

Souveräne Reaktion von Croci-Torti

Croci-Torti lächelt die Stichelei weg. «Er hat meinen Respekt für seine Karriere. Ich bewundere ihn, weil er es dank seines Charakters geschafft hat, mit Teams wie Porto und Inter, die keine Favoriten auf den Champions-League-Gewinn waren, zu triumphieren. Ich habe heute versucht, das Gleiche zu tun. Aber in den drei Jahren als Lugano-Trainer habe ich gelernt, ruhiger zu sein und mich auf das Geschehen auf dem Platz zu konzentrieren.»

Gelassen reagiert Croci-Torti auch auf Mourinhos Vorwurf von missachtetem Fairplay. Dem Portugiesen zufolge hätte Lugano vor dem dritten Treffer den Ball zurückspielen sollen, weil Fenerbahce diesen zuvor ins Aus spielte, weil ein Mitspieler am Boden lag. «Ich bin nach Abpfiff zu ihm in die Garderobe und habe mich dafür entschuldigt. Aber für meine Spieler auf dem Platz hatte der Gegenspieler nichts. Deshalb spielten sie weiter.»

Mourinho, der König der Kommunikation

Umgekehrt könnte sich Croci-Torti über fehlendes Fairplay bei Fenerbahce beklagen. Denn vor dem Penaltypfiff zugunsten der türkischen Mannschaft unmittelbar vor der Halbzeitpause, liegt Mattia Zanotti nach einem nicht als Foul taxierten Zweikampf ebenfalls am Boden. «Das war Foul. Und ich verstehe nicht, warum der VAR nicht eingreift», sagt Crus.

Mourinho wiederum will die Szene nicht kommentieren. «Fragen Sie den Referee, warum er nicht gepfiffen hat. Ich war 70 Meter davon entfernt.» Das Spielchen der Kommunikation beherrscht der Startrainer wie kein Zweiter. Das beweist er auch, als er über das in einer Woche stattfindende Rückspiel im heissblütigen Sükrü-Saracoglu-Stadion mit 50’000 Plätzen spricht. «Lasst uns Lugano richtig willkommen heissen. Sie werden diese Atmosphäre lieben.»

Hört man da eine leichte Drohung heraus? Angst davor hat Croci-Torti jedenfalls keine – im Gegenteil. «Wir gehen voller Leidenschaft und Mut nach Istanbul, um dieses Spiel zu gewinnen. Ich glaube daran. Bis der Schiedsrichter abpfeift.»

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