Zwölf Spiele in sechs Wochen
Lugano setzt zum Sommer-Marathon an

Der FC Lugano startet die Saison mit einer intensiven Phase: Zwölf Spiele in sechs Wochen, nur drei im heimischen Cornaredo. Trainer Croci-Torti betont die physische und mentale Belastung, besonders durch die vielen Auswärtsspiele.
Publiziert: 23.07.2024 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 23.07.2024 um 13:56 Uhr
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Noch ist Mattia Croci-Torti ziemlich ruhig.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Kaum hat die Saison begonnen, steht der FC Lugano bereits vor seiner ersten Tour de Force in diesem Jahr. Sechs Wochen sind es bis zur ersten Länderspielpause Anfang September. Bis dahin bestreiten die Bianconeri zwölf Spiele. Nur drei davon im heimischen Cornaredo. Die restlichen neun weit weg von zu Hause.

Das Erste steht am Dienstagabend in Thun an (Anpfiff 20.30 Uhr). In der zweiten Qualirunde der Champions League trifft Lugano auf das von Trainer-Legende José Mourinho (62) trainierte Fenerbahce. «Dieses Spiel wird der Grundstein sein, auf dem wir unsere Saison aufbauen wollen», betont Trainer Mattia Croci-Torti (42).

Exil im Berner Oberland

Bis das neue Stadion – die AIL Arena – steht (voraussichtlich Rückrunde 2026), spielt Lugano seine europäischen Heimspiele in der Thuner Stockhorn Arena. Das bringt einen enormen Zusatzaufwand mit sich. Allein die Fahrt ins Berner Oberland dauert dreieinhalb Stunden. Die Zeit für Erholung ist auf ein Minimum beschränkt.

«Es wird schwierig sein, aus diesen ersten sechs Wochen ohne angeschlagene Spieler herauszukommen», glaubt Croci-Torti. Zumal nicht nur das Reisen eine Herausforderung darstellt, sondern man in Thun auf Kunstrasen spielt und entsprechend zwischen Plastik und Naturrasen switcht, was den Spielern regelmässig Probleme bereitet.

Lehren ziehen aus vergangener Saison

Wie viele Kräfte eine europäische Kampagne mit nur Auswärtsspielen raubt, weiss Lugano bestens aus letzter Saison. Damals bestritt man die Conference-League-«Heimspiele» im Letzigrund. Aus vier von sechs Super-League-Partien unmittelbar danach ging man als Verlierer vom Platz. Je einmal mit einem Remis und einem Sieg. Die verlorenen Punkte waren am Ende ausschlaggebend dafür, dass Lugano den Meistertitel verpasste. 

Das soll sich dieses Jahr nicht wiederholen. «Die europäische Erfahrung der letzten Saison war für mich sehr nützlich, um bestimmte Dynamiken zu verstehen. Die Schwierigkeiten sind nicht nur physischer Natur, sondern auch mentaler Natur», erklärt Croci-Torti. Man müsse deshalb noch besser verstehen, wann ein Spieler zwar nicht körperlich, aber mental müde sei.

«Deshalb habe ich versucht, die Klubführung unter Druck zu setzen, damit wir schon zu Saisonbeginn zwanzig Spieler haben, die bereit sind, der Gruppe zu helfen», betont Croci-Torti. Sein Wunsch ist erfüllt worden. Auch wenn ihm nach dem (absehbaren) Abgang von Zan Celar (25) im Sturm ein Stammspieler fehlt. Bis Sportchef Carlos Da Silva (40) einen adäquaten Ersatz holt, soll Deutsch-Pole Kacper Przybylko (31) in die Bresche springen. Wie schon gegen GC auch beim Start der Tour de Force gegen Fenerbahce.

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