Babbel über Bayern-Ikone
«Uli Hoeness hat das Timing verloren»

Bayern München muss sich im Champions-League-Viertelfinale gegen Inter steigern. Markus Babbel kritisiert die jüngsten Leistungen und Vereinsunruhen, sieht aber Chancen fürs Weiterkommen. Ein Sieg im San Siro ist für die Münchner Pflicht.
Publiziert: 16.04.2025 um 11:47 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2025 um 10:48 Uhr
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Markus Babbel glaubt, dass Bayern Inter in der Champions League noch ausschalten kann.
Foto: imago/Hartenfelser

Darum gehts

  • Bayern muss gegen Inter siegen, um im Champions-League-Viertelfinale weiterzukommen
  • Babbel kritisiert Hoeness' Timing und unglückliche Aussagen zur Vereinskasse
  • 15 Millionen Euro winken für den Einzug ins Halbfinale
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Der FC Bayern steht in der Champions League mit dem Rücken zur Wand. Gegen Inter muss im San Siro ein Sieg her, ansonsten ist der Traum vom «Finale dahoam» bereits im Viertelfinal ausgeträumt. Bei Markus Babbel (52) ist die Zuversicht trotz der Pleite im Hinspiel da. «Ich glaube, dass es noch eine enge Kiste wird.»

Allerdings betont der Europameister von 1996, dass sich die Bayern dafür klar steigern müssen. «Sie haben vor einer Woche aus ihren zahlreichen Torchancen zu wenig gemacht. Das liegt auch an Harry Kane, der leider gerade zum ungünstigsten Zeitpunkt nicht in der allerbesten Verfassung ist. Und hinten haben sie Gegentore erhalten, die total vermeidbar sind. Auf diesem Niveau dürfen solche Fehler nicht passieren», sagt Babbel.

«Solche Nebengeräusche stören»

Gut möglich, dass die vielen Verletzungen der letzten Wochen sowie die jüngst aufgekommenen Unruheherde die Mannschaft mehr beschäftigt, als sie zugibt. Davon geht Babbel aus. «Natürlich stören solche Nebengeräusche vor so einem wichtigen Spiel – speziell den Trainer.»

Bei der Debatte um Thomas Müller (35), dessen auslaufender Vertrag im Sommer nicht verlängert wird, kann Babbel eine Entscheidung von Trainer Vincent Kompany aber nicht nachvollziehen. «Es hat mich sehr überrascht, dass Müller im Hinspiel gegen Inter nicht von Anfang an spielte. Der ist bis in die Haarspitzen motiviert und würde alles rausknallen, was in ihm steckt.» Immerhin im Rückspiel scheint es, als ob Müller von Anfang an startet.

«Verstehe seine Intention nicht»

Die Diskussionen um die Vereinsikone ist aber nicht das einzige Thema, das in München gerade rauf und runter diskutiert wird. Auch die Aussage von Uli Hoeness (73), wonach die Vereinskasse praktisch leer sei, sorgt für Gesprächsstoff. «Ich finde, er hat etwas das Gefühl fürs Timing verloren. Er tätigt in meinen Augen zu sehr unglücklichen Zeitpunkten Aussagen, die dem Verein wahrlich nicht helfen. Ich verstehe auch seine Intention dahinter nicht», meint Babbel.

Für den ehemaligen Bayern-Verteidiger ist es nämlich nicht überraschend, dass das Festgeldkonto beim deutschen Rekordmeister geschmolzen ist. Der Grund? «Es wurden in der Vergangenheit sehr unglückliche Transfers getätigt, die wahnsinnig viel Geld gekostet haben. Spieler, die in meinen Augen eigentlich nicht die Qualität des Klubs erfüllen, wurden mit Bombenverträgen ausgestattet.» Dann gebe es Trainer und Sportchefs, die noch ausbezahlt werden müssen.

Babbel macht sich keine Sorgen

Sorgen um die Finanzen bei den Bayern macht sich Babbel trotzdem nicht. «Uli Hoeness hat ja auch gesagt, dass der Verein kerngesund ist und grosse Transfers tätigen kann, wenn er will. Selbst ein Transfer von Florian Wirtz wäre möglich, wenn eine Chance bestehen würde», sagt Babbel.

Ein Weiterkommen in der Champions League würde übrigens die Aussichten auf einen Wirtz-Transfer zusätzlich verbessern. 15 Millionen Euro winken für einen Halbfinaleinzug. Dafür müssen die Bayern am Mittwochabend aber erst einmal Yann Sommers Inter aus dem Turnier kegeln.

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