Das 1:1 in Luzern war sicher nicht schlecht. Aber die zumindest in den Köpfen der Spieler mit den drei Siegen unter Joël Magnin begonnenen fiktiven Serien endeten, bevor sie gestartet waren. Denn es folgte nie ein zweiter Erfolg. So steckt man halt immer noch weit unter dem Strich. Kein Wunder, wenn man sieht, dass YB mit 24 kassierten Toren die viertschlechteste Abwehr der Super League hat.
Und in der Champions League schaut man in Sachen Statistik sowieso lieber gleich weg: Ein einziges Tor geschossen. Elf erhalten, was auch in dieser Liga der viertschlechteste Wert ist, hier sogar von 36 Teams. Null Punkte. Drittletzter. Von 36 Teams.
Atalanta ist derzeit unschlagbar
Und nun kommt diejenige Mannschaft, die als einzige neben Yann Sommers Inter Mailand noch kein einziges Tor kassiert hat. Und in der Serie A Sieg und Sieg reiht. Zuletzt gabs ein 3:1 in Parma. Es war der sechste Sieg in Folge. Besonders beeindruckend: der 3:0-Erfolg bei Leader Napoli Anfang Monat. Die Bergamasken sind wettbewerbsübergreifend seit dem 25. September ungeschlagen. Am Tag zuvor verloren sie 2:3 gegen Como. Seither gabs in elf Spielen neun Siege und zwei Remis. Das Selbstvertrauen der Atalanta-Kicker ist derzeit … göttlich, wie der Übername des Klubs. Man sagt ihm: Die Göttin.
YB-Trainer Joël Magnin beeindruckt das nicht gross: «Wir sind auch in einer positiven Phase. Ausser in Lugano haben wir in der Meisterschaft kein Spiel verloren. Das ist positiv. Und das müssen wir mitnehmen. Und nicht, was der Gegner gemacht hat oder macht, denn das können wir nicht beeinflussen. Klar ist es ein Top-Gegner. Aber wir hoffen schwer, ihn ärgern zu können.»
«Und wenn es nur ein Punkt wird, ist das auch okay»
Dass man mithalten könne, haben man gegen Inter Mailand gezeigt, sagt der Coach. «Wir wollen so oder so jedes Spiel gewinnen, egal ob in der Schweiz oder in der Champions League. Die Gegner sind da von anderer Qualität, klar, weshalb wir uns ein bisschen anders vorbereiten.» Was bleibt: «Wir müssen mutig sein. Und effizient. Da haben wir mit Atalanta und deren Konsequenz vor dem Tor ein gutes Beispiel.» Doch das erste Ziel sei ein anderes: «Wir wollen das 1:0 schiessen und damit Atalanta das erste Gegentor in der Champions League einschenken.» Am Ende wolle man unbedingt drei Punkte. «Aber wenn es nur einer wird, ist das auch okay», so der Neuenburger.
Das Riesenspektakel von 2021
Schon 2021 war YB an der Aufgabe gescheitert, Atalanta zu Hause zu schlagen, um europäisch zu überwintern. Immerhin wars damals ein Riesenspektakel! 1:2 lagen die Berner hinten, als die YB-Viertelstunde begann. Vincent Sierro und Silvan Hefti schossen Gelbschwarz während dieser in Führung. Das Wankdorf-Stadion bebte! Zu diesem Zeitpunkt lag das Team von David Wagner sogar vor Atalanta auf Platz drei. Doch Luis Muriel zerstörte die YB-Träume mit dem ganz späten Ausgleich. Am Ende schied YB als Gruppenvierter aus.
YB-Goalie David von Ballmoos erinnert sich genau an die Spiele von 2021 – und hat festgestellt, dass sich nicht viel geändert hat: «Atalanta spielt immer noch Mann gegen Mann, fast über das ganze Feld. Verbunden mit einem hohen Pressing, auch fast über das ganze Feld.» Manndeckung? Tönt fast ein bisschen altertümlich. Ist es aber nicht, und es wird für YB sehr viel Laufarbeit bedeuten. «Das wird sehr intensiv werden, logisch», sagt der YB-Keeper. Aber so werde sich auch die eine oder andere Möglichkeit ergeben, die es zu nutzen gelte.
Magnin, der gnadenlose Rotierer
Zu erwarten ist, dass Magnin wieder heftig rotieren wird. Das hat er schon gegen Inter Mailand und Schachtar Donezk getan. Kompromisslos. Konsequent. «Gewisse wichtige Spieler lasse ich aber stehen. Das wird auch gegen Atalanta der Fall sein. Es braucht eine Achse. Daneben werde ich schon ein paar Änderungen vornehmen, um Frische reinzubringen.»
Nicht aber auf der Goalieposition. Im Tor wird, wie in Luzern, von Ballmoos stehen. Womit in der Champions League ein Muster absehbar ist, denn da haben sich von Ballmoos und Marvin Keller munter abgewechselt. Das sei nicht zwingend weiterhin so, sagt Magnin. Er entscheide Spiel für Spiel. «Aber es ist wichtig, dass Davü am Dienstag im Tor steht. Denn er ist die Nummer eins. Das ist so abgemacht.» Und Keller? «Er wird bis Ende Jahr vielleicht noch ein Spiel erhalten.» Das könne in der Meisterschaft oder in der Champions League sein.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Liverpool FC | 4 | 9 | 12 | |
2 | Sporting Lissabon | 4 | 7 | 10 | |
3 | AS Monaco | 4 | 6 | 10 | |
4 | Stade Brestois 29 | 4 | 6 | 10 | |
5 | Inter Mailand | 4 | 6 | 10 | |
6 | FC Barcelona | 4 | 10 | 9 | |
7 | Borussia Dortmund | 4 | 7 | 9 | |
8 | Aston Villa | 4 | 5 | 9 | |
9 | Atalanta BC | 4 | 5 | 8 | |
10 | Manchester City | 4 | 6 | 7 | |
11 | Juventus Turin | 4 | 2 | 7 | |
12 | Arsenal FC | 4 | 2 | 7 | |
13 | Bayer Leverkusen | 4 | 1 | 7 | |
14 | OSC Lille | 4 | 1 | 7 | |
15 | Celtic Glasgow | 4 | 0 | 7 | |
16 | GNK Dinamo Zagreb | 4 | -2 | 7 | |
17 | Bayern München | 4 | 4 | 6 | |
18 | Real Madrid | 4 | 2 | 6 | |
19 | SL Benfica | 4 | 2 | 6 | |
20 | AC Mailand | 4 | 1 | 6 | |
21 | Feyenoord Rotterdam | 4 | -3 | 6 | |
22 | FC Brügge | 4 | -3 | 6 | |
23 | Atlético Madrid | 4 | -4 | 6 | |
24 | PSV Eindhoven | 4 | 2 | 5 | |
25 | Paris Saint-Germain | 4 | -2 | 4 | |
26 | Sparta Prag | 4 | -3 | 4 | |
27 | VfB Stuttgart | 4 | -3 | 4 | |
28 | FC Shakhtar Donetsk | 4 | -3 | 4 | |
29 | FC Girona | 4 | -4 | 3 | |
30 | FC Salzburg | 4 | -7 | 3 | |
31 | Bologna FC | 4 | -5 | 1 | |
32 | RB Leipzig | 4 | -5 | 0 | |
33 | SK Sturm Graz | 4 | -5 | 0 | |
34 | BSC Young Boys | 4 | -10 | 0 | |
35 | FK Crvena Zvezda Belgrade | 4 | -12 | 0 | |
36 | SK Slovan Bratislava | 4 | -13 | 0 |