Das ging schnell: Keine 24 Stunden, nachdem der Europäische Gerichtshof die juristischen Ampeln für eine internationale Super League auf Grün gestellt hat, haben zahlreiche Grossklubs ihre Teilnahme am Mega-Projekt verweigert. Manchester City, Bayern, Paris St. Germain und Co. wollen am bewährten System mit nationalen Ligen und Europacup unter dem Uefa-Dach festhalten.
Das freut die Fans auf dem ganzen Kontinent, die seit Aufkommen der Super-League-Pläne im April 2021 auf die Barrikaden gehen. Doch ist damit die Super League beerdigt, bevor sie gegründet ist?
Es mag aktuell so aussehen. Doch das letzte Wort hat das Geld. Das Urteil des höchsten Europäischen Gerichtshofs ist eine Ohrfeige für die Uefa. Sie hat im ewigen Kampf mit Klubs und Ligen um die Verteilung von Geldern und Startplätzen an Einfluss verloren. Weil jetzt über dem bewährten System das Damoklesschwert «Super League» hängt.
Kooperiert die Uefa in Zukunft im Sinn der Grossklubs, wird die Super League eine Theorie bleiben. Wenn nicht, wird der Exodus irgendwann kommen. Wandern die ersten Riesen aus dem Uefa-Konstrukt ab, wird das eine Kettenreaktion auslösen.
Denn egal ob Champions League oder Super League – am Ende machen die Klubs dort mit, wo sie ihre Interessen am ehesten befriedigt sehen. Sprich: Wo es am stärksten aus dem Geldhahn sprudelt.