20 Punkte aus 17 Spielen, Rang 7, nach Verlustpunkten 14 (!) Punkte Rückstand auf das Führungsduo Sion und Thun: Der FC Aarau hat die schlechteste Vorrunde seit sechs Jahren hinter sich. Die Installation von Nati-Rekordtorschütze Alex Frei (44) auf dem Cheftrainer-Stuhl? Aus statistischer Sicht bislang ein Rohrkrepierer.
Freis Glück ist, dass in Aarau nicht nur der Totomat über das Trainerschicksal entscheidet. Der Geduldsfaden ist seit 2017, als Ex-Spieler Sandro Burki Sportchef wurde (heute CEO), wieder grösser als nach den Jahren des Hire und Fire.
Zweifel nach erschreckendem Auftritt
Frei kann für sich reklamieren, Eigengewächse wie Marvin Hübel, Silvan Schwegler und Binjamin Hasani zu Stammspielern geformt zu haben. Und damit ein Anliegen der Bosse erfüllt zu haben. Es gab auch spielerische Sternstunden wie das fulminante 5:2 gegen Thun und das 3:2 gegen Vaduz nach zwischenzeitlichem 0:2-Rückstand.
Diese Ausreisser nach oben zeigen, dass mehr im Team steckt als Rang 7. Aber sie garantieren Frei keinen «Frei-Pass». Die anfängliche Euphorie bei der Eheschliessung im Sommer ist akuter Krisenstimmung gewichen. Gerade das letzte Spiel vor der Winterpause, die 1:2-Niederlage in Neuenburg, hat Zweifel gesät: nach einem erschreckend schwachen und leblosen Auftritt. Jetzt herrscht in Aarau bei nur sechs Punkten Vorsprung auf Schlusslicht Schaffhausen Angst vor dem Abstiegskampf.
Trainerdiskussion hinter verschlossenen Türen
Blick weiss: Im Brügglifeld wird hinter verschlossenen Türen neben Neuzugängen auch über den Trainer debattiert. Über die Frage, ob das mit Alex Frei und dem FC Aarau wirklich passt – oder ob alles ein Missverständnis war.
Was nicht heisst, dass Frei kurz vor der Entlassung steht. Sein Standing war zwar schon mal besser. Aber der Wunsch, gemeinsam mit Frei die Kurve zu kriegen und irgendwann wieder um den Aufstieg in die Super League mitzuspielen, ist bei Präsident Markus Mahler und Co. immer noch da. Gesucht ist eine Antwort auf die Frage: Wie gelingt das?
Was macht Zverotic
Spannend zu beobachten wird auch sein, ob die Ernennung von Kaderplaner Elsad Zverotic zum Sportchef eine Dynamik in die Trainerfrage bringt. Ein neuer Sportchef bringt punkto Kader und Trainerstaff immer eigene Ideen mit.
Zur Erinnerung: Frei wurde schon einmal von einem frisch installierten Sportchef entlassen, zu dem das Verhältnis scheinbar unter einem guten Stern stand. Im Februar 2023 musste er auf Initiative von Heiko Vogel beim FC Basel gehen. Obwohl Frei die Verpflichtung seines langjährigen Freundes höchstpersönlich initiierte. Das unschöne Ende bei «seinem» FCB nagt bis heute an Frei.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 15 | 15 | 31 | |
2 | FC Etoile Carouge | 15 | 6 | 27 | |
3 | Neuchatel Xamax FCS | 15 | -4 | 22 | |
4 | FC Aarau | 14 | 5 | 21 | |
5 | FC Vaduz | 14 | -2 | 20 | |
6 | FC Wil | 14 | 4 | 18 | |
7 | AC Bellinzona | 15 | -7 | 17 | |
8 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 14 | 6 | 16 | |
9 | FC Schaffhausen | 14 | -5 | 15 | |
10 | FC Stade Nyonnais | 14 | -18 | 10 |