Nach Rassismus-Skandal
Wil-Präsident droht Liga-Rauswurf

Maurice Weber, Präsident des Challenge-League-Klubs FC Wil, hat im Mai dunkelhäutige Spieler rassistisch beschimpft. Jetzt hat er ein Verfahren der Liga am Hals.
Publiziert: 17.09.2021 um 15:27 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2021 um 18:12 Uhr
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Am 7. Mai kommts zwischen Xamax und Wil zum Rassismus-Eklat.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Matthias Dubach und Christian Müller
Wil-Präsident zieht Konsequenzen

Nach seiner verbalen Entgleisung bei der Partie gegen Xamax hat Wil-Präsident Maurice Weber nun seinen Rücktritt aus dem Komitee der Swiss Football League bekanntgegeben. Das schreibt der FC Wil in einer Pressemitteilung. Weber war seit dem November 2019 teil des Komitees der Swiss Football League. Er habe auch seinen Rücktritt beim FC Wil angeboten. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsführung sollen diesen geschlossen abgelehnt haben.

Nach seiner verbalen Entgleisung bei der Partie gegen Xamax hat Wil-Präsident Maurice Weber nun seinen Rücktritt aus dem Komitee der Swiss Football League bekanntgegeben. Das schreibt der FC Wil in einer Pressemitteilung. Weber war seit dem November 2019 teil des Komitees der Swiss Football League. Er habe auch seinen Rücktritt beim FC Wil angeboten. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsführung sollen diesen geschlossen abgelehnt haben.

Rassismus-Eklat um Wil-Präsidenten!

Auf dem Rasen der Neuenburger Maladière duellieren sich Xamax und Wil. Da kommt es auf der Tribüne zum Skandal. Wil-Boss Maurice Weber (58) lässt rassistische Äusserungen vom Stapel. Dunkelhäutige Spieler bezeichnet er als N….!

Das N-Wort, mehr als gut hörbar auf der Haupttribüne. Der Vorfall liegt zwar bereits vier Monate zurück. Doch das macht den Rassismus-Eklat vom 7. Mai umso schlimmer. Denn erst jetzt, als das Newsportal «nau.ch» den Vorfall enthüllt, bestätigt der FC Wil die schlimme Entgleisung des eigenen Präsidenten.

In einer Mitteilung, die auch auch Blick vorliegt, schreiben die Ostschweizer: «Leider hat sich unser Präsident in einem Spiel in Neuenburg nicht an die ethischen Grundsätze des Vereins gehalten. In der Emotionalität des Spiels entfiel ihm ein nicht tolerierbarer Zwischenruf mit diskriminierendem Hintergrund.»

Wil behandelte den Fall intern

Es habe sich sich bei den Beleidigten nicht um eigene Spieler gehandelt. Sauer ist die Wiler Mannschaft trotzdem, sie fordern damals eine sofortige Aussprache mit Weber. Der Klub-Boss lädt daraufhin das Team für vier Tage ins Trainingslager nach Crans Montana ein. Intern sei der Vorfall unmittelbar nach dem Spiel besprochen und abgeschlossen worden, schreibt der Klub.

Alles andere als abgeschlossen ist der Fall für die Liga. Die SFL erfährt erst am Freitag aus den Medien vom Vorfall um Weber, der seit 2019 auch im SFL-Komitee sitzt. Die Disziplinarkommission hat sofort ein Verfahren eingeleitet, um die Details des Sachverhalts abzuklären. «Die SFL verfolgt im Kampf gegen Rassismus eine klare Linie (...). Die Message ist klar: Rassismus und Diskriminierung sind in jeder Form und an jedem Ort der Gesellschaft völlig inakzeptabel.»

Ob es gar zur Komitee-Suspendierung von Weber kommt?

Weber entschuldigt sich

Weber selber schweigt auf Blick-Anfrage. Er lässt sich lediglich in der Klub-Mitteilung zum Fall so zitieren: «Ich entschuldige mich in aller Form für mein Handeln. Ich bin mir bewusst, meine Vorbildfunktion mit dieser verbalen Entgleisung nicht wahrgenommen zu haben.»

Wer ist Wil-Boss Weber? Der Inhaber einer Ingenieur- und Architektur-Firma mit rund 70 Mitarbeitern ist ein FC-Wil-Urgestein. Er kickte früher selber für die 2. Mannschaft und gehört schon seit 2009 dem Wiler Vorstand an. Bis 2017 als Vize-Präsident. Danach als Nachfolger von Roger Bigger als Präsident. Der FC Wil betont: «Der Verein steht voll und ganz hinter seinem Präsidenten.»

Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
18
13
33
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
18
5
30
3
FC Aarau
FC Aarau
18
8
29
4
FC Vaduz
FC Vaduz
18
0
28
5
FC Wil
FC Wil
18
5
25
6
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
18
-6
25
7
AC Bellinzona
AC Bellinzona
18
-6
21
8
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
18
-16
18
9
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
17
4
17
10
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
17
-7
16
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