Einen grossen Sprung macht man beim FC Thun schon vor der Saison. Neuzugang Declan Frith (22) dreht zum Jubeln ab und nimmt tatsächlich Anlauf für einen... Flickflack! Zwar in einem Vorbereitungsspiel, das Thun gegen den französischen Drittligisten Sochaux 2:1 gewinnt. Doch die Szene könnte Symbolcharakter haben. Dann, wenn die Berner Oberländer auch in der Liga Spielfreude zeigen und Ende Saison zum grossen Sprung ansetzen.
Bereits vor dem Auftaktskracher am Freitagabend in Aarau (20.15 Uhr) steht fest: Thun überzeugt durch erfrischende Klarheit. «Jetzt wollen wir aufsteigen», heisst es im Berner Oberland durchs Band. So klar tönt es bei keinem anderen Challenge-Ligisten.
Vollendet Thun einen dreijährigen Plan?
Auch Sportchef Dominik Albrecht macht keinen Rückzieher, als es im Gespräch mit Blick um die Zielsetzung geht. «Ja, wir wollen aufsteigen», sagt er und präzisiert: «Aber jetzt ist die tägliche Arbeit wichtig, jeder von uns will sich stetig verbessern.» Ein klares Ziel. Kommuniziert man offensiver als in der Vergangenheit? «Von aussen mag es vielleicht so klingen, aber es ist die logische Zielsetzung gemäss unserem Dreijahresplan.»
Im März 2022 verkündete der FC Thun eine Neuausrichtung. Erklärtes Ziel dabei: Die Rückkehr in die Super League innerhalb von drei Jahren. Im Sommer 2022 erhielt diese Mission ein neues Gesicht: Trainer Mauro Lustrinelli (48), eine Klublegende mit Champions-League-Auftritten. Zuerst standen dann drei Waadtländer Klubs vor der Sonne (Lausanne, Yverdon, SLO), im zweiten Anlauf Favorit Sion und ganz knapp GC in der Barrage. Jetzt folgt das besagte dritte Jahr im Aufstiegsplan. Nun ist Thun auch erstgenannter Favorit, hat ein leicht breiteres Kader als letzte Saison.
Eines der Schlagwörter in der Neuausrichtung 2022 lautete übrigens: «Spielfreude.» Trainer Lustrinelli verwendet das Wort regelmässig. Und Neuzugang Declan Frith, der übrigens im Nachwuchs von Chelsea, Aston Villa und Valencia kickte, scheint sich dies mit seinem Flickflack-Jubel auf dem Platz besonders zu Herzen zu nehmen.
«Gegen Gegner, die hinten reinstehen, kann er gefährliche Situationen kreieren», sagt Sportchef Albrecht über den Stürmer. Als «unberechenbar, schnell und stark im 1 gegen 1» wurde er bei der Verpflichtung mit Dreijahresvertrag plus Option angekündigt. Er hat Potenzial für Spektakel. Springt Thun per Flickflack in die Super League?
Rückblick: Lustrinelli sprach direkt nach Barrage-Enttäuschung schon von Aufstiegszielen
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 14 | 14 | 28 | |
2 | FC Etoile Carouge | 14 | 6 | 26 | |
3 | Neuchatel Xamax FCS | 14 | -3 | 22 | |
4 | FC Aarau | 14 | 5 | 21 | |
5 | FC Vaduz | 14 | -2 | 20 | |
6 | FC Wil | 14 | 4 | 18 | |
7 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 14 | 6 | 16 | |
8 | AC Bellinzona | 14 | -7 | 16 | |
9 | FC Schaffhausen | 14 | -5 | 15 | |
10 | FC Stade Nyonnais | 14 | -18 | 10 |