«Niemals akzeptieren»
Schaffhausen-Fans wehren sich vehement gegen Scheich-Deal

Das Interesse von Prinz Abdullah bin Saad bin Abdulaziz Al Saud an einem Einstieg in Schaffhausen ist vorhanden. Jetzt gehen die FCS-Fans gegen ein mögliches Investment aus der Wüste auf die Barrikaden.
Publiziert: 02.05.2024 um 16:22 Uhr
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Aktualisiert: 03.05.2024 um 10:17 Uhr
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Das Trikot kennt er schon mal: Der saudische Prinz Abdullah bin Saad bin Abdulaziz Al Saud aus Dschidda interessiert sich für einen Einstieg beim FC Schaffhausen von CEO Jimmy Berisha (r.).
Foto: Zvg
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Noch ist der Deal alles andere als über die Bühne gegangen, noch ist es nur eine Absicht, wie die Zukunft von Schaffhausen aussehen könnte. Dennoch wehren sich jetzt die FCS-Fans gegen einen Einstieg des saudischen Prinzen Abdullah bin Saad bin Abdulaziz Al Saud.

In der Stadt Schaffhausen hängen derzeit an verschiedenen Orten Flyer gegen den geplanten Scheich-Deal, den FCS-CEO Jimmy Berisha bei seinem Besuch in Dschidda vorgespurt hat. 

Verfasser des Flyers? FCS-Anhänger, die sich als aktive Fanszene bezeichnen. Sprich, die Ultras. Zu lesen ist: «Wir sind bestrebt, alles daran zu setzen, dass unser Verein nicht in die Hände von einem Scheich gelangt.»

Fans fordern Strukturen wie im Gründungsjahr 1896

Weiter schreiben die Fans, dass sie den Klub am liebsten in den Strukturen vom Gründungsjahr 1896 behalten möchten. Zudem enthält das anonyme Schreiben als Begründung für die Saudi-Skepsis: «Die Angst ist gross, dass dieser Investor den Verein an die Wand fährt. Deshalb werden wir eine solche Übernahme niemals akzeptieren.»

Zum Schluss schieben die Ultras noch eine Drohung nach: «Wir werden, falls nötig, wesentlich unangenehmere Massnahmen ergreifen.» Hoppla. Kommen da womöglich inszenierte Spielabbrüche und ähnliches Theater auf den Challenge-League-Klub zu? 

Blick konfrontiert Berisha mit dem Flyer. Er sagt: «Wir nehmen die Vorbehalte der Fans ernst.» Der Klub-Boss arbeitet nach dem sportlich geschafften Ligaerhalt momentan auf Hochdruck dran, die Lizenz in zweiter Instanz zu bekommen. Das erste Gesuch wurde aus finanziellen Gründen abgelehnt.

Der Klub war unter Noch-Präsident Roland Klein in finanzielle Schieflage geraten, letzten Sommer hat erst der Einstieg eines neuen Sponsors die Saison gerettet. Dass der FCS auch ohne saudische Millionen längst nichts mehr mit dem 1896 als «Football-Club Victoria» gegründeten Amateurverein zu tun hat, versteht sich von selbst. 

Berisha fand in der Schweiz keinen Investor

Auch deshalb appelliert Berisha an die Fans: «Es ist die Realität, dass es gerade in der Challenge League schwierig ist, einen Klub wirtschaftlich zu betreiben.» Er habe vergeblich regionale und nationale Investoren gesucht, ehe er international bei Prinz bin Saad auf Interesse gestossen sei.

Ob es aber überhaupt zum ersten Investor im Schweizer Fussball aus der Wüste kommt, ist weiter offen. Prinz bin Saad hat zwar einen Besuch vor Ort angekündigt. Doch einen Termin gibt es noch nicht.

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Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
15
15
31
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
15
6
27
3
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
15
-4
22
4
FC Aarau
FC Aarau
14
5
21
5
FC Vaduz
FC Vaduz
14
-2
20
6
FC Wil
FC Wil
14
4
18
7
AC Bellinzona
AC Bellinzona
15
-7
17
8
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
14
6
16
9
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
14
-5
15
10
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
14
-18
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