Es läuft die 86. Minute in der IGP Arena in Wil. Silvio bedient Julian von Moos – und der Ex-GC-Junior schiebt den Ball lässig an Goalie Mirko Salvi vorbei. 3:2 für Wil! Salvi, der Minuten zuvor noch gegen Silvio mirakulös gehalten hat, sieht bei diesem Gegentreffer alles andere als gut aus.
GC verliert und muss einen herben Rückschlag im Kampf um den Aufstieg einstecken. Nun sind nämlich die Kicker aus dem Ländle wieder in der Pole-Position: Vaduz steht einen Punkt vor den Zürchern auf dem Barrageplatz – zwei Runden vor Schluss. «Wir hätten unbedingt gewinnen müssen», hadert Doppeltorschütze Mychell Chagas nach dem Spiel in Wil ins Teleclub-Mikrofon. «Es ist schade! So ein dummes Goal am Schluss, das ist einfach bitter. Das darf uns nicht passieren.»
GC hat nun in drei Partien zehn Gegentore kassiert. «Das ist natürlich schon ein bisschen viel», analysiert Jürgen Seeberger, ehemaliger Schaffhausen-Trainer und Teleclub-Experte. Abschreiben möchte er die Zürcher aber noch nicht. «Sind wir doch froh, dass die Barrage wieder eingeführt wurde und das es so spannend ist», freut er sich.
«GC muss nicht unbedingt rauf»
Ist es für GC ein Muss, aufzusteigen? Seeberger: «GC hat die Bürde des Rekordmeisters ein bisschen abstreifen können. In der Vorrunde hatte man noch den Eindruck, dieses Trikot ist extrem schwer. Vom Namen her würde ich deshalb nicht sagen, dass GC unbedingt rauf muss. Klar: GC ist GC. Aber Vaduz hat eine sehr gute Mannschaft, sie hat eine gute Entwicklung hinter sich und eine gute Saison gespielt. Beide Mannschaften sind ganz klar berechtigt.»
Aus eigener Kraft können die Hoppers Platz 2 nicht mehr erreichen. Sie müssen nun auf einen Vaduz-Ausrutscher hoffen. Wenn GC am Donnerstag ins Brügglifeld zum FC Aarau muss, empfangen die Ländle-Kicker Schaffhausen. Klar, dass die GC-Fans nun Schaffhausen-Coach und Ex-GC-Profi Murat Yakin (117 Partien, 2x Meister, 1x Cupsieger) die Daumen drücken.
Sollte Yakin scheitern, dann haben die Hoppers eine letzte Hoffnung: Am 36. Spieltag ist Vaduz zu Gast bei Kriens. Auch in der Innerschweiz steht ein Mann mit blauweisser Vergangenheit an der Linie. Bruno Berner hat als Spieler zweimal mit GC den Meistertitel geholt. GC muss nun auf ehemalige Weggefährten hoffen. (mam)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 18 | 13 | 33 | |
2 | FC Etoile Carouge | 18 | 5 | 30 | |
3 | FC Aarau | 18 | 8 | 29 | |
4 | FC Vaduz | 18 | 0 | 28 | |
5 | FC Wil | 18 | 5 | 25 | |
6 | Neuchatel Xamax FCS | 18 | -6 | 25 | |
7 | AC Bellinzona | 18 | -6 | 21 | |
8 | FC Stade Nyonnais | 18 | -16 | 18 | |
9 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 17 | 4 | 17 | |
10 | FC Schaffhausen | 17 | -7 | 16 |