«GC und Thun oben? Das wäre der absolute Hammer!»
So fiebert Legende Latour im Aufstiegskampf mit

Hanspeter Latour (73) war Trainer bei GC und beim FC Thun. Nun konkurrieren sich seine beiden Klubs im Aufstiegsrennen.
Publiziert: 19.05.2021 um 13:50 Uhr
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In seinem Element: Hanspeter Latour auf der Geissegg.
Foto: TOTO MARTI
Marco Pescio

Als Hanspeter Latour am frühen Abend Blick zurückruft, entschuldigt er sich prompt mit den Worten: «Ich war heute auf einer Alp – und habe noch ein paar schöne Fotoaufnahmen gemacht.»

Biodiversität, Artenvielfalt, das Beobachten der heimischen Natur – das ist Latours neue Welt nach seiner langen Karriere als Spieler und Trainer. Der Fussball? Liegt ihm aber nach wie vor am Herzen. Vor allem Thun und GC, die beiden Klubs, die er jahrelang trainiert hat. Und die sich jetzt, nun ja, um den direkten Aufstieg balgen.

Blick: Hanspeter Latour, wissen Sie eigentlich, wem Sie die Daumen drücken sollen in diesem Aufstiegsrennen?
Latour:
(Lacht) Ich wünsche mir, dass es sowohl die Thuner als auch GC packen. Möglich ist das! Klar, wir haben hier kein Wunschkonzert – aber warum soll es nicht beiden gelingen? Das wäre der absolute Hammer! Aber zumindest ...

… ja?
GC wird den Aufstieg sicher schaffen. Mein Gefühl sagt, dass die Hoppers das nicht mehr hergeben. Und das ist auch gut so. GC muss oben sein! Auch als Zeichen über die Grenzen hinaus. GC gehört in die Super League.

Wie wichtig wäre der Aufstieg denn für den FC Thun?
(Überlegt lange) Sie sehen, ich muss da erst einmal tief durchatmen. Ich glaube, der FC Thun muss aufpassen, dass sich die Dinge für ihn in der Challenge League nicht einpendeln. Die Gefahr ist gross, dass man dann plötzlich lange unten bleibt. Es wäre toll, wenn der Wiederaufstieg prompt wieder gelingen würde.

Was stimmt Sie zuversichtlich?
Ich war zuletzt gegen Aarau (1:3, d. Red.) im Stadion, weil mich Präsident Ändu Gerber eingeladen hat. Die Aarauer waren da so gut, dass ich sagen musste: Starke Leistung, dass der FC Thun in dieser Saison vor dem FCA platziert ist. Und es gibt noch ein Argument, weshalb die Thuner jetzt aufsteigen sollten.

Ja, bitte.
Man könnte jetzt sagen: Wenn es dieses Jahr nicht reicht, dann packen wir es in der nächsten Saison. So einfach ist das nicht. Diese Chance muss man sich erst wieder einmal erarbeiten.

Und es ist gerade in Coronazeiten auch eine Frage des Geldes.
Natürlich braucht es ein gewisses Budget. Ich habe aber das Gefühl, dass es in der Super League einfacher ist, die Fans und Sponsoren zu mobilisieren. Und klar, der FC Thun wird es nicht leicht haben. Aber dann sage ich mir doch: Lieber eine Kategorie weiter oben kämpfen!

Ihr finaler Tipp fürs Aufstiegsrennen?
GC steigt direkt auf, Thun kommt in die Barrage. Und dann wäre es doch spannend, wenn es zu einer Barrage-Revanche käme. Ein Duell mit Vaduz – wie im letzten Jahr (0:2, 4:3 aus Thuner Sicht, d. Red.). Diesmal wären die Vorzeichen anders!

Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
18
13
33
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
18
5
30
3
FC Aarau
FC Aarau
18
8
29
4
FC Vaduz
FC Vaduz
18
0
28
5
FC Wil
FC Wil
18
5
25
6
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
18
-6
25
7
AC Bellinzona
AC Bellinzona
18
-6
21
8
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
18
-16
18
9
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
17
4
17
10
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
17
-7
16
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